Anlass und Ziele
- Erneuerung der in die Jahre gekommenen Energieversorgung und Technik
- Eigenerzeugung und Versorgung des Krankenhauses mit Wärme, Strom, Kälte und Dampf
- Senkung der Energiekosten und Emmisionen
- Ziel des Modellprojektes 2003-2010: Untersuchung der Kosten und Zuverlässigkeit einer Brennstoffzelle zur Versorgung eines Krankenhaussystems und der Verbindung zum öffentlichen Stromnetz
Projektbeschreibung
Im Jahr 2003 wurde die Energieversorgungstechnik des Kreiskrankenhauses Grünstadt, die aus zwei Niederdruckdampfkesseln mit 1.160 kW bestand und mit Erdgas - ersatzweise mit Heizöl - betrieben wurden, erneuert. Ergänzt wurde diese Technik durch eine mehr als 30 Jahre alte Kälteanlage mit einer Leistung von 250 kW.
Die Erneuerung der Versorgungsanlage wurde im Rahmen eines durch Bund und Land geförderten Modell- und Forschungsprojektes als Kombination aus Blockheizkraftwerk und Brennstoffzelle durchgeführt.
Die Wärmeversorgung des Krankenhauses und ein hoher Teil des Strombedarfs wurden nun durch das BHKW (294 kWel, 466 kWth) und die Hochtemperatur-Brennstoffzelle (240 kWel, 180 kWth, Betriebstemperatur ca. 650° C) bereitgestellt. Die Kälteversorgung erfolgte durch neue Kälteabsorptionstechnik (180 kW). Ein Niedertemperaturgaskessel (1.200 kW) ergänzte die Anlage als Reserve- bzw. Redundanzsystem.
Das Projekt wurde in Form eines Energieversorgungscontractings mit der Pfalzwerke AG umgesetzt.
Die eingesetzte Technologie-Kombination erzielte eine jährliche Energiekostenersparnis von rund 70.000 € und sparte bereits rund 1.900 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr ein.
In Fortführung des Modellprojektes wurde 2009 der Zellstapel der Brennstoffzelle nach mehr als 26.000 Betriebsstunden erneuert und durch Installation eines ORC-Moduls zur Gewinnung elektrischer Energie aus der Brennstoffzellen-Abwärme ergänzt. Mit Beendigung des Modellprojektes im Jahr 2010 wurden die Brennstoffzelle und das ORC-Modul stillgelegt und demontiert.
Im Mai 2016 investierte das Kreiskrankenhaus Grünstadt in ein neues Blockheizkraftwerk (323 kWel, 457 kWth) und ersetzte mit dem neuen Aggregat nach 13 Jahren das erste BHKW aus dem Jahr 2003. Durch die in der Zwischenzeit vorangeschrittene technische Weiterentwicklung ist das neue BHKW, mit einem Wirkungsgrad von rund 90%, noch effizienter als die bisherige Anlage. Das BHKW als „Herzstück“ der Anlage versorgt das Krankenhaus mit Wärme, Strom, Kälte und Dampf für die Zentralsterilisation.
Die Erneuerung des BHKW führt zu einer weiteren Kostenersparnis von etwa 30.000 € pro Jahr und spart jährlich weitere 300 Tonnen CO2-Emissionen ein.
Empfehlungen
Der BHKW-Austausch 2016 war eine von drei Empfehlungen aus einem Energieaudit in 2015.