Stromeinspeisung - Datenquellen und Methodik
Im Energieatlas wird unter Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien die in das Netz eingespeiste Strommenge EEG-geförderter Anlagen abgebildet.
Hintergrund ist, dass die Übertragungsnetzbetreiber laut §77 des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gesetzlich verpflichtet sind, die eingespeisten und nach dem EEG geförderten Strommengen aus Erneuerbaren Energien zu veröffentlichen.
Die Daten des für Rheinland-Pfalz zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Amprion werden durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz zusammengeführt und aufbereitet. Diese bestehen aus Anlagenstammdaten (u.a. Standort, Energieträger, Anlagentyp, Leistung, Datum der Inbetriebnahme, Anlagenschlüssel) und Bewegungsdaten (u.a. eingespeiste Strommenge, Vergütung) der Anlagen, die im betreffenden Abrechnungsjahr Strom gegen Zahlung der EEG-Einspeisevergütung ins öffentliche Netz eingespeist haben.
Darum fallen angegebene Anzahl und installierte Leistung auch grundsätzlich geringer aus, als die in den Karten zur „EE-Stromerzeugung“ abgebildeten Werte, deren Grundlage alle mit Standort Rheinland-Pfalz im Marktstammdatenregister gemeldeten EE-Anlagen sind. Ab 2014 werden in den Bewegungsdaten teilweise auch Eigenverbrauchsmengen aus EEG-geförderten Anlagen ausgewiesen. Diese werden im Energieatlas zur besseren Vergleichbarkeit mit den Vorjahren nicht abgebildet. Betroffen sind fast ausschließlich PV-Anlagen und davon durchschnittlich rund zwei Prozent.
Aufgrund der Möglichkeit der Anlagenbetreiber, bei über der EEG-Einspeisevergütung liegendem Marktpreis den Strom (vorübergehend) entweder selbst zu verbrauchen oder anderweitig zu vermarkten, können in den Bewegungsdaten mehr oder minder starke Schwankungen auftreten. So haben sich im Jahr 2022 viele Betreiber, vor allem größerer Anlagen aufgrund sehr hoher Marktpreise für erneuerbaren Strom für Eigenverbrauch oder Direktvermarktung entschieden. Die Daten der betreffenden Anlagen waren dann für 2022 nicht in den Stamm- und Bewegungsdaten von Amprion-Daten enthalten.
Insgesamt macht sich ab 2021 zunehmend der Wegfall der EEG-Förderung von Anlagen nach den gesetzlich festgelegten 20 Förderjahren bemerkbar. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Anlagen danach stillgelegt wurden. Nach Förderende besteht die Möglichkeit einer Anschlussvergütung für die eingespeiste Strommenge bis Ende 2032 (Anlagen bis 100 kW), die sonstige Direktvermarktung oder der Eigenverbrauch. In den letzten beiden Fällen erscheinen die Anlagen jedoch nicht mehr in den für diese Statistik ausgewerteten EEG-Abrechnungen der Übertragungsnetzbetreiber. Dieser Wegfall an Leistung und eingespeisten Strommengen betrifft mittlerweile alle erneuerbaren Energieträger.
Die Datensätze werden zudem auf grobe Fehler (doppelte Datensätze, falsche Zuweisung des Bundeslandes, etc.) überprüft und entsprechend bereinigt. Für größere Anlagen wird bei Aufbereitung der Daten zur Plausibilisierung und ggf. Korrektur (Standort und installierte Leistung) das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sowie - vorwiegend bei Windkraft und Freiflächen-PV - das Geoportal Rheinland-Pfalz herangezogen.
Zusätzlich werden die Daten zur Stromeinspeisung um nicht-EEG-geförderte Wasserkraftwerke (> 5 MW) ergänzt, da diese zwar nicht unter die Förderbedingungen des EEG fallen, jedoch einen relevanten Anteil zur Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien haben. Diese Daten wurden bis 2017 beim Statistischen Landesamt abgefragt und ergänzt. Seit 2018 werden diese beim Betreiber angefragt.
Da in einigen Fällen statt der Anschrift des Anlagenstandortes der Einspeisepunkt hinterlegt wurde, kann es dort, wo dies im Rahmen unserer Überprüfungen noch nicht korrigiert werden konnte, zu leichten Verzerrungen der regionalen Zuordnung kommen. Außerdem weisen wir darauf hin, dass die Stromnetzbetreiber nicht zur Plausibilisierung der veröffentlichten Daten verpflichtet sind.
Fehler können nachträglich bereinigt werden, wenn uns entsprechende Informationen vorliegen. Gerne können Sie diese an unsere Redakteure unter datenservice@energieagentur.rlp.de weiterleiten. Hier erhalten Sie bei Bedarf auch detaillierte Daten und Auswertungen in tabellarischer Form (z. B. die im Energieatlas nicht abgebildeten, oben genannten Eigenverbrauchsmengen) für Ihre Kommune.
Daten Stromeinspeisung
Quelle: Amprion GmbH (bis 2014 und ab 2017 über Netztransparenz); BNetzA (2015/2016),
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (bis 2017), Anlagenbetreiber (ab 2018)
Datenabruf: 18. September 2024
Nächste Aktualisierung: voraussichtlich 01/2026