Altbau
Bezeichnet im Energieatlas Rheinland-Pfalz alle fertiggestellten Gebäude, deren Bau nicht oder kaum unter energetischen Gesichtspunkten erfolgte, und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Bausubstanz bieten.
Anlagentechnik
Umfasst im Energieatlas Rheinland-Pfalz die Planung, den Bau und den Betrieb aller Anlagen der Ver- und Entsorgung im Wohngebäude zur Wärme- und Kälteerzeugung, zur Lüftung und Klimatisierung, sowie zur Wasser- und Stromversorgung.
BAFA
Abkürzung für Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Beheiztes Gebäudevolumen (Ve)
siehe Gebäudekennwerte
Beschaffung
Bezeichnet im Energieatlas Rheinland-Pfalz den Einkauf energieeffizienter Produkte z.B. in Verwaltungen und Firmen.
BHKW
Abkürzung für Blockheizkraftwerk
Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung im Rahmen der Energiewende umfasst mehrere Möglichkeiten, wie z.B. die finanzielle Teilhabe (dabei tritt der Bürger als Geldgeber für ein Projekt auf oder ist Miteigentümer, z.B. regionale Genossenschaftsmodelle, die gleichzeitig die regionale Wertschöpfung steigern) und die Entscheidungsbeteiligung. Dabei beteiligt sich der Bürger an Planungs- und Entscheidungsprozessen.
Contracting
Contracting allgemein bezeichnet die zeitlich und räumlich abgegrenzte Übertragung von Aufgaben der (DIN 8930-5). Der Auftraggeber bezahlt im Gegenzug eine Contractingrate. Vorteile sind der geringe Finanzeinsatz des Auftragsgebers und Nutzung des Know-Hows des Contractors.
Im Rahmen der Energiewende interessant ist besonders das Energieeinspar-Contracting (ESC), bei dem die Betriebskosten und Einnahmen des Contractors aus einer garantierten Energieeinsparung finanziert werden. Die Leistungen des Contractors bestehen aus der Finanzierung, Planung und Errichtung von Komponenten zur Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung sowie deren Bedienung und Instandhaltung. Eine weitere Contracting-Art ist das Energieliefer-Contracting (ELC), bei dem die Energiebereitstellung und Energielieferung auf einen Dritten erfolgt, daneben existieren verschiedene Mischformen.
EE
Abkürzung für Erneuerbare Energien
EEG
Abkürzung für Erneuerbare-Energien-Gesetz
Effizienzhaus
siehe Gebäudestandard
Endenergiebedarf
siehe Gebäudekennwerte
Energiegewinnhaus
siehe Gebäudestandard
EnEV
Abkürzung für Energieeinsparverordnung
Gebäudekennwerte
- Beheiztes Gebäudevolumen (Ve): Wird durch die Außenmaße des Gebäudes ermittelt. Beinhaltet nur die Räume, welche direkt oder indirekt im Verbund beheizt werden.
- Endenergiebedarf (QE): Die Energie, die nach der Umwandlung der Primärenergie und dem Transport für den Verbraucher zur Verfügung steht (z.B. die gelieferte Menge Heizöl, Erdgas, Strom, Fernwärme usw.).
- Gebäudenutzfläche (AN): Die im beheizten Gebäudevolumen zur Verfügung stehende nutzbare Fläche, die in der Regel größer ist als die Wohnfläche, da z.B. auch indirekt beheizte Flure und Treppenhäuser berücksichtigt werden. Die Gebäudenutzfläche ist eine reine Rechengröße der Energieeinsparverordnung (EnEV).
- Heizwärmebedarf: Ist ein Kennwert beim Passivhaus-Standard und beschreibt diejenige Energiemenge, die das Heizsystem für die Gesamtheit der beheizten Räume in einem Jahr bereitzustellen hat. Er setzt sich aus der Wärme, die durch Außenwände, Fenster und Dach verloren geht, und dem Lüftungswärmebedarf zusammen. Davon abgezogen werden interne und passive solare Wärmegewinne (Körperwärme, Abwärme von Geräten, Sonneneinstrahlung).
- Nutzenergiebedarf (QN): ist der nach Energiewandlungs- und Übertragungsverlusten übrig gebliebene Teil der Endenergie, die dem Endverbraucher z.B. als Raumwärme oder Licht zur Verfügung steht.
- Primärenergiebedarf (QP): umfasst die Energie in der (Roh-) Form, wie sie in den natürlich vorkommenden Energieträgern enthalten ist, inklusive der zu deren Gewinnung, Umwandlung und Verteilung aufgewendet Energie. Die Einheit ist kWh.
- Transmissionswärmeverlust (HT): Bezeichnet die Wärmeverluste eines Gebäudes durch die Gebäudehülle. Dieser Energiekennwert gibt also Auskunft über die energetische Qualität von Dach, Außenwänden, Fenstern und Boden.
- U-Wert: (früher k-Wert), auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, ist ein Maß für die Wärmedurchlässigkeit bzw. für die Wärmedämmqualität eines Bauteils. Er gibt an, wie viel Wärme pro Fläche durch ein Bauteil bei einer bestimmten Temperaturdifferenz strömt. Je höher der U-Wert, desto höher sind die Wärmeverluste durch das Bauteil. Die Maßeinheit ist W/(m2*K).
Gebäudestandards
- Effizienzhaus: bezeichnet Gebäude, deren Jahresprimärenergiebedarf unterhalb bestimmter Werte des Mindeststandards der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV, entspricht Effizienzhaus 100) liegt. Ein Effizienzhaus 55 benötigt nur 55 % des entsprechenden Jahresprimärenergiebedarfs, verbraucht also 45 % Energie weniger als ein Effizienzhaus 100. Neben dem Jahresprimärenergiebedarf müssen auch bestimmte Werte für den Transmissionswärmeverlust eingehalten werden.
- Energiegewinnhaus: Bezeichnung aus dem Förderprogramm für hocheffiziente Gebäude des Landes Rheinland-Pfalz für ein Gebäude, das folgende Kriterien erfüllte:
- Einhaltung des Effizienzhaus 55-Standards und
- Installation einer Photovoltaikanlage, die rechnerisch mindestens den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser deckt oder
- Installation einer regenerativen Heizung (Wärmepumpe, Solarthermie, Biomasse) in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage, die mindestens 50 % des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs deckt.
- Passivhaus: Passivhäuser haben einen sehr geringen Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh/(m2*a). Die hohe Energieeinsparung erreichen sie durch besonders energieeffiziente Bauteile, einer kompakten und luftdichten Bauweise, kontrollierter Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, vorzugsweise Südausrichtung, etc. Die geringen Transmissions- und Lüftungswärmeverluste werden zum größten Teil durch passive Energiebeiträge wie solare Gewinne durch die Fenster oder die Wärmeabgabe von Personen und Geräten ausgeglichen. Der dann noch bestehende Restwärmebedarf kann durch beliebige Heizsysteme bereitgestellt werden.
Heizwärmebedarf
siehe Gebäudekennwerte
JAZ
Abkürzung für Jahresarbeitszahl
kWh
Abkürzung für Kilowattstunde
KWK
Abkürzung für Kraftwärmekopplung
MAP
Abkürzung für Marktanreizprogramm
Mobilität
Mobilität bezeichnet die Beweglichkeit von Personen und Gütern in einem geographischen Raum. Der Verkehr macht die räumliche Mobilität sichtbar und ist deutschlandweit und in Rheinland-Pfalz einer der größten Endenergieverbraucher. Im Energieatlas Rheinland-Pfalz können daher z.B. nachhaltige Verkehrskonzepte als Praxisbeispiele vorgestellt werden.
Nutzenergiebedarf
siehe Gebäudekennwerte
Passivhaus
siehe Gebäudestandard
PLG
Abkürzung für Planungsgemeinschaft
Primärenergiebedarf (Qp)
siehe Gebäudekennwerte
PV
Abkürzung für Photovoltaik
Quartierssanierung
Als Quartierssanierung bezeichnet man die Umsetzung von Maßnahmen eines Sanierungskonzeptes, das von Kommunen für ein bestimmtes Gebiet einer Stadt entwickelt worden ist. Ein Quartier ist dabei keine fest definierte Größe. Die Abgrenzung kann anhand verschiedener Parameter wie z.B. Infrastruktur, bauliche Merkmale, demografische Faktoren etc. erfolgen. In der Regel ist ein Quartier kleiner als ein Stadtteil und größer als ein einzelnes Wohngebiet.
Im Rahmen der Sanierungskonzepte werden u.a. Energiesparpotenziale, die Potenziale zur Nutzung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz potenziale im Quartier ermittelt und geeignete Maßnahmen zu deren Hebung dargestellt. Bei der Planung und Umsetzung werden diese Energieaspekte dabei mit sozialen, demographischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten verknüpft.
Raumbedeutsame Anlagen
Raumbedeutsam sind laut § 3 Abs. 6 Raumordnungsgesetz (ROG) Vorhaben oder Planungen, „durch die Raum in Anspruch genommen oder die räumliche Entwicklung oder Funktion eines Gebietes beeinflusst wird“.
RB EARLP/ Regionalbüro EARLP
Regionalbüro der Energieagentur Rheinland-Pfalz
Sektor
Der Begriff Sektor wird für die Unterscheidung der einzelnen Verbrauchergruppen des Energiebedarfs verwendet. Die Unterteilung erfolgt im Energieatlas in die vier Haupt-Verbrauchssektoren: Private Haushalte (PHH), Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD), Industrie und Kommunale Einrichtungen.
Stadtentwicklung
Der Begriff Stadtentwicklung umfasst die Planung und aktive Steuerung der Flächennutzung und des Städtebaus einer gesamten Stadt sowie die geordnete Entwicklung einzelner Stadtquartiere. Die Stadtentwicklung erfolgt unter räumlichen, strukturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen, historischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Im Energieatlas Rheinland-Pfalz stehen die ökologischen und energetischen Aspekte im Vordergrund.
Transmissionswärmeverlust
siehe Gebäudekennwerte
U-Wert
siehe Gebäudekennwerte
WLG
Abkürzung für Wärmeleitgruppe und Wärmeleitfähigkeitsgruppe
Wärmepotenzial
Ist das thermische Potenzial eines Stoffes, z.B. Heizöl, Biomasse, Wasser etc. welches durch Verarbeitung des Stoffes gewonnen werden kann.
Im Energieatlas Rheinland-Pfalz wird dieser Begriff zur Beschreibung der potentiellen Wärmemenge in Kilowattstunde (kWh) genutzt. Die Daten zur Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien (die vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle geförderten Anlagen) werden mit unterschiedlichen Kenndaten je Energieträger angegeben. Für eine Bewertung der Bedeutung für die Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien wurde aus diesen Angaben das Wärmepotential über Umrechnungsfaktoren berechnet.
WRG
Abkürzung für Wärmerückgewinnung