Anlass und Ziele
Anlass für das Projekt war die Aufgabenstellung, die neue Kfz-Zulassungsstelle hocheffizient und erneuerbar mit Wärme, Kälte und Strom zu versorgen. Das Gebäude sollte über Betonkernaktivierung raumtemperaturabhängig und gleichzeitig bedarfsgerecht beheizt sowie gekühlt werden können. Die Stromversorgung sollte mit Blick auf die Sektorkopplung sowohl erzeugerseitig mittels PV als auch verbraucherseitig durch Eigenverbrauch optimiert werden.
Projektbeschreibung
Die Wärmepumpenanlage verfügt bezüglich der Erdwärmenutzung über 9 Erdbohrungen á 98 Meter Tiefe und zugehörige Sonden, über die die Sole herangeführt wird. Ein Wärmespeicher und ein Kältespeicher sorgen bedarfsgerecht für die Entkopplung der Energieerzeugung vom Verbrauch, so dass die Wärmepumpe effizient mit hohen Leistungsziffern arbeiten kann. Die Wärmeverteilung erfolgt über vier Heiz- und Kühlkreise zur Betonkernaktivierung, die unabhängig voneinander geregelt werden können. Somit ist es möglich, das Gebäude in Teilbereichen zu heizen und zu kühlen. Eine Photovoltaikanlage, bestehend aus 237 CIS Dünnschichtmodulen, sorgt in Verbindung mit einem Batteriespeicher für eine physikalisch weitgehende Autarkie bei der Stromversorgung des Gebäudes.
Eine Übersicht über die Wärme- und Kälteerzeugung finden Sie hier. Die Wärme- und Kälteverteilung in der Kfz-Zulassungsstelle Bingen finden Sie hier.
Empfehlungen
In Neubauten, unter Berücksichtigung der aktuellen EnEV, ist die Wärmepumpe mit Erdwärmenutzung oder auch Abwärmenutzung in Verbindung mit einem Flächenheizsystem (Fußbodenheizung, Wandheizung, Betonkernaktivierung) eine zukunftsgerichtete Versorgungslösung, die langfristig für Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz sorgt. Eine sorgfältige Planung der Wärmeströme der Erdwärmegewinnungsanlage ist eine wesentliche Voraussetzung für einen dauerhaft effizienten Betrieb.