Anlass und Ziele
Es wurde eine möglichst klimaneutrale Wärmeversorgung sämtlicher Objekte im Bereich des Neubaugebietes angestrebt. Dabei lag der Fokus auf der Prüfung der Variante eines kalten Nahwärmenetzes. Neben der Durchführbarkeit wurden auch ökologische und ökonomische Unterschiede beleuchtet und herausgearbeitet.
Projektbeschreibung
Die Durchführbarkeitsstudie vergleicht eine zentrale Wärmeversorgung mittels kalter und warmer Nahwärme, sowie eine dezentrale Lösung mittels Luft/Wasser-Wärmepumpe. Das Planungsbüro "Umwelt Baugrund Geothermie und Geotechnik" (UBeG) erstellte dazu eine Studie zur geothermischen Nutzung des Untergrundes am Standort des Neubaugebietes "Auf der Sieghöhe". Es wurde gezeigt, das Sole-Bohrfelder in der Verbandsgemeinde Wissen grundsätzlich möglich sind.
Aufgrund der energetischen Anforderungen an moderne Bauten und dem sich daraus ergebenden niedrigen Energiebedarf, sowie der Möglichkeit der Kühlung der Gebäude im Sommer, eignet sich das kalte Nahwärmenetz hier am besten zur Versorgung der insgesamt 79 Anschlussobjekte unterschiedlicher Nutzungsart (Ein- und Mehrfamilienhäuser, KiTa und Gebäude zur gemeinschaftlichen Nutzung). Daneben sind auch die geringeren Kosten durch höhere Fördersummen entscheidend bei der Wahl.
Die Durchführbarkeitsstudie bildet nun die Grundlage für das weitere Vorgehen. Es müssen Probebohrungen niedergebracht werden, die weitere Klarheit über die Nutzbarkeit des Untergrundes bringen.
Sofern die noch ausstehenden Probebohrungen die erhofften Resultate bringen, eignet sich das Neubaugebiet "Auf der Sieghöhe" in besonderer Weise für die kalte Nahwärme, da es sich um ein Neubaugebiet mit vollständig neuer und energetisch auf dem neuesten Stand befindlicher Bebauung handeln wird. Der Betrieb eines Hochtemperaturnetzes ist hier nicht sinnvoll, da dieses für den niedrigen Energiebedarf des Neubaugebietes überdimensioniert wäre und gleichzeitig nicht die Möglichkeit der Kühlung der Gebäude bieten würde. Das kalte Nahwärmenetz liefert eine ausreichende Vorwärme, die dann mittels Sole/Wasser-Wärmepumpen in den Anschlussobjekten auf die gewünschten Vorlauftemperaturen gebracht werden kann. Auch ist der Wärmepumpenbetrieb mittels Geothermie effizienter als mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe und das Niederbringen zahlreicher Bohrungen für Wärmesonden zur individuellen Versorgung der Gebäude mit Wärme aus Geothermie ist weniger effizient.