Anlass und Ziele
Ziel dieses Projekts ist die Herstellung eines klimaneutralen Gases anhand nachwachsender Rohstoffe. Die verwendeten Pflanzen setzen nur das CO2 frei, welches sie beim Wachstum aufgenommen haben, wodurch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Zusätzlich werden lokale Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe in die Produktion mit eingebunden, was der Region zugutekommt.
Projektbeschreibung
Die Biomethananlage im Gewerbepark Hellerwald in Boppard wurde 2013 von der BEE Bioenergieerzeugung Koblenz GmbH in Betrieb genommen. Die Anlage erzeugt 5.800.000 m³ Bio-Erdgas, was etwa 60.000.000 kWh im Jahr entspricht und kann damit ca. 2.000 Haushalte mit Wärme oder ca. 7.000 Haushalte mit Strom versorgen. Basis für die Gaserzeugung bilden ca. 54.000 t pro Jahr an nachwachsenden Rohstoffen, hauptsächlich Mais, Getreide, Gras oder Nebenprodukte wie beispielsweise Obsttreste oder Getreideausputz.
Die zerkleinerten Pflanzen werden mit Gärsubstrat gemischt und in die sogenannten Fermenter gepumpt. Hier wandeln Bakterien die pflanzlichen Rohstoffe bei einer Temperatur von ca. 40 °C in Methan und Kohlendioxid um. Dadurch entsteht nach ca. 100 Tagen Roh-Biogas.
Anders als bei anderen Biogasanlagen erfolgt bei der Anlage in Boppard eine direkte Aufbereitung des Rohgases. Hierbei wird das Kohlendioxid unter Druck mit Wasser aus dem Rohgas heraus gewaschen, wodurch ein Produkt entsteht, welches mit Erdgas identisch ist. Abschließend wird das Biomethan, oder auch Bio-Erdgas genannt, in das Erdgasnetz eingespeist und kann dann deutschlandweit, beispielsweise in Blockheizkraftwerken, genutzt werden.
Die Gärreste werden als ökologisch hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Damit werden die nachwachsenden Rohstoffe bei der Gaserzeugung zu 100 % verwertet.
Überblick über technische Details:
Energieträger | 54.000 t/a (Mais, Getreide, Gras etc.) |
Anlagenleistung | 1.400 Nm³/h |
Biogasproduktion | 11,5 Mio. Nm³/a |
CO2-Einsparung | 10.140 t/a |
Bioenergieerzeugung | 60 Mio. kWh/a |
versorgte Haushalte | ca. 2.000 |
Empfehlungen
Zukünftig könnten weitere Reststoffe, wie beispielsweise Wirtschaftsdünger, für die Erzeugung von nachhaltigem Gas in der Biomethananlage in Boppard und in weiteren Biogasanlagen genutzt werden. Hierbei fehlen aktuell jedoch die nötigen Genehmigungen.