Projektbeschreibung
An der Wohnanlage Martinskloster ist ein neues Studierendenwohnheim mit 110 Wohneinheiten entstanden. 12 Apartments sind behindertengerecht ausgestattet.
Die Wohnanlage ist als Hybridbau mit Holz und Beton geplant und ausgeführt, und schließt sich um einen zentralen Innenhof mit einer ca. 400 Jahre alten Rotbuche, die dem Projekt „Haus am Baum“ seinen Namen gibt. Das Bauvorhaben wurde unter anderem für seine Gebäudehülle nach KfW-40-Standard gefördert. Die Aluminium-Stehfalz-Fassade wurde als innovatives und nachhaltiges „Leuchtturm-Projekt“ durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium gefördert.
Konstruktionsart
Hybridbau mit Holz und Beton
Dämmung
Dämmung Aussenwand
Für die Außenwände an der Südwestseite (Richtung Kirche) wurde folgender Schichtaufbau verwendet: Gipskartonplatte 2-fach - Dämmung 040 - Gipsfaserplatte 18 mm - Gipsfaserplatte fermacell vapor (15 mm) - Dämmung 035 - Gipsfaserplatte (15 mm) Außenwand: Gipsfaserplatte (18 mm) - Gipsfaserplatte fermacell vapor (15 mm) - Dämmung 035 - Gipsfaserplatte (15 mm) Die Giebelseiten sind als massive Außenwand, Stahlbeton innenliegend, dann die Dämmung 035 und Beton außenliegend, ausgeführt. Die Außenwand der Treppenhäuser weist jeweils eine außenliegende Dämmung 035 über Stahlbeton auf.
Dämmung Kellerwand
Die Kellerwand wurde mit einer 2cm XPS/EPS-Dämmung versehen. Der U-Wert beträgt hier 0,164 W/(m²K).
Dämmung Dach
Je nach Ausrichtung der Dächer sind unterschiedliche Schichtaufbauten vorhanden: 15mm OSB/3Platte - Dämmung 035 oder 040 - Gipskartonplatte / DWD Platte - OSB/3 Platte - Dämmung (+ DWD-Platte für die Südwest-Seite) Die Dachgauben haben folgenden Schichtaufbau: 15mm OSB/3-Platten (WLG 035) - Dämmung 040 - Gipskartonplatte - OSB/3 Platte - Dämmung 035 - DWD-Platte.
Dämmung Bodenplatte
Im Erdgeschoss wurde folgender Schichtaufbau verwendet: Zement-Estrich (70 mm) – Trittschalldämmung (30 mm) – Wärmedämmung 035 – Stahlbeton (250 mm) Im Keller wurde folgender Schichtaufbau verwendet: Zement-Estrich (70 mm) - Trittschalldämmung (30 mm) – Dämmung 035 – Stahlbeton (400 mm)
Fenster
Die Fenster sind mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet, die einen g-Wert von ≤ 0,52 aufweist. Der Durchschnittliche U-Wert aller Fenster beträgt 0,8 W/(m²K), der U-Wert der Dachfenster liegt bei 1,1 W/(m²K).
Lüftungsanlage
Die Lüftung findet jeweils in den einzelnen Apartments über einen dezentralen Wohnungslüfter < 20°C mit einem «free Air 100»-System statt, der Wirkungsgrad liegt bei 60-80%. Hierbei kommen AC- oder DC-Ventilatoren zum Einsatz. Der Wärmebereitstellungsgrad η’WRG beträgt 87%. Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hat den Vorteil, dass sie im Sommer auch zur Kühlung der Räume beiträgt und in der kühlen Jahreszeit keine Energie zur Vorerwärmung der Luft aufgewendet werden muss.
Heizungsanlage
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das für die Grundlast zu maximal 30% der Heizlast mit Erdgas betrieben wird, für die Spitzenlast kommt, zu mindestens 70% der Heizlast, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz. Die Wärmepumpe wird dabei mit einem Strom-Mix betrieben, der anteilig durch eine PV-Anlage produziert wird. In den einzelnen Apartments sind Flächenheizungen mit Einzelraumregelung verbaut; für die Wärmeübergabe für den Heizkreis ist ein Pufferspeicher vorgesehen.
Warmwasser-Bereitung
In der Gebäudezentrale steht ein Pufferspeicher für die Trinkwasseraufbereitung bereit; die Zirkulations- und Verteilleitungen liegen außerhalb der thermischen Hülle.
Photovoltaikanlage
Die PV-Anlage umfasst eine Kollektorfläche von 330m² mit Südwest-Ausrichtung und erbringt eine Leistung von 44,55 kWp. Sie deckt damit potentiell etwa 44% des Strombedarfs des Gebäudes, was rund 18.602 kWh/a entspricht.
Besonderheiten
In jedem Studierendenapartment sind in sogenannten Zeitkapseln, historische Zeitdokumente, zur Geschichte des Martinsklosters untergebracht. Das Foyer des Neubaus ist wie ein Museum als öffentlich zugänglicher Raum gestaltet und zeigt weitere zeitgeschichtlich wichtige Exponate.
Auszeichnungen und Zertifizierungen
Das Effizienzhaus 40 wurde im Rahmen von "H.ausgezeichnet: Die Auszeichnung für energiesparendes Bauen und Sanieren" durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.