Anlass und Ziele
Aufgrund eines höheren Bedarfs an Kinderbetreuung stieg auch der räumliche Bedarf der Kindertagesstätte St. Martinus, so dass die Kindertagesstätte nicht nur erweitert, sondern auch umfassend saniert werden muss. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wird besonderer Wert auf Energieeinsparung und regenerative Energien gelegt.
Da sich auf dem Grundstück weitere kirchliche Gebäude mit einer sanierungsbedürftigen Wärmeversorgung befinden, wird im Keller der Kindertagesstätte eine Heizzentrale installiert, an welche diese Gebäude an die Wärmeversorgung der Kindertagesstätte angebunden werden und somit ein Nahwärmenetz mit drei Gebäuden entsteht. Der Energieträger sind Holzpellets.
Projektbeschreibung
Die Kindertagesstätte St.Martinus wird um zwei Gruppenräume mit Nebenräumen, einem Personalraum mit sanitären Anlagen, einem Aufenthaltsraum für Eltern und einem Heizungskeller erweitert. Im Zuge dieser räumlichen Erweiterung wird der Kindergarten St. Martinus in Rhaunen energetisch saniert, sowie die Barrierefreiheit hergestellt.
Die Wärmeversorgung des Gebäudes findet zu 100 Prozent über eine Pelletheizung statt und Solaranlage sowie Stromspeicher werden intelligent gesteuert. Für den Betrieb der Pelletheizung werden regional produzierte Holzpellets verwendet. Bei dem Projekt wird Wert auf die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region gesetzt.
Folgende energetische Maßnahmen wurden durchgeführt:
- Tausch der alten Ölheizungen gegen eine pelletbasierte Heizzentrale, die über ein Nahwärmenetz zwei weitere Gebäude (Pfarrheim und ehemaliges Pfarrhaus „Klösterchen“) versorgt
- Dämmungsmaßnahmen zur Senkung des Heizbedarfs (Gebäudehülle, oberste Geschossdecke)
- Fenstertausch, Tausch der Eingangstüren und zusätzliche außenliegende Verschattungsvorrichtungen zum sommerlichen Wärmeschutz
- Installation einer PV-Anlage (Ladestation)
- Installation dezentraler raumlufttechnischer Anlagen für alle Räume
Zusätzliche Maßnahmen:
- Aufbringung eines Gründachs
- Errichtung von Nebengebäuden zur Schaffung von witterungsgeschützten Parkplätzen für Kinderwägen und Schaffung von Lagerraum
- Erweiterung der Küche, um das Kochen vor Ort zu ermöglichen
- Anlage eines Nutzgartens im Außenbereich der Kindertagesstätte
Weite Informationen zu dem Projekt finden sie im GReENEFF Steckbrief und unter YouTube.
Empfehlungen
Da es sich um eine Sanierung im Bestand mit einer im Betrieb befindlichen Kindertagesstätte handelt, ist es ganz wichtig, die Leitung der Kindertagesstätte in die Projektierung einzubeziehen. Nur so kann Verständnis für die Bedürfnisse der Baustelle, der Kindergartenleitung und der Eltern geschaffen werden und mögliche Schließzeiten der Kindertagesstätte zugunsten des Baustellenbetriebs gelegt werden.
Daneben ist eine frühzeitige Suche nach Fördermittel und die Abklärung, ob diese Fördermittel auch kumulierbar sind wichtig. Unterstützung hierzu findet man unter anderem bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz.