Anlass und Ziele
Erstellung eines Maßnahmenkatalogs als Strategie- und Aktionsplan für die zukünftigen Klimaschutzaktivitäten
Projektbeschreibung
Um Ansatzpunkte und Handlungsoptionen für den Maßnahmenkatalog entwickeln zu können, hatte das IFEU-Institut in einem ersten Schritt die CO2-Emmissionen der Stadt Ludwigshafen aus den Sektoren private Haushalte, Gewerbe und Industrie aus dem Jahre 2008 mit der Bilanz aus dem Jahre 1995 verglichen.
Damit konnte aufgezeigt werden, welche Klimaschutzeffekte in Ludwigshafen durch die bisherigen Rahmenbedingungen und Aktivitäten aufgetreten sind. Das Resultat war, dass in diesen Jahren 14 Prozent der CO2-Emmissionen vermieden werden konnten. An dieser positiven Entwicklung hatten maßgeblich Einsparungen der Industrie sowie die energieeffizienten Wohnungssanierungen der GAG und der LUWOGE sowie der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft und der TWL beigetragen.
In einem zweiten Schritt wurde auf der Basis von Potenzialanalysen zwei Szenarien berechnet. Eines, das so genannte Trend-Szenario, zeigte auf, was geschieht, wenn die Bemühungen um den Klimaschutz in gleicher Intensität weiterlaufen würden wie bisher (business as usual). Das andere, das so genannte KLIMA-Szenario, setzte voraus, dass zusätzlich die im Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen weitreichenden Maßnahmen im Effizienzbereich und bei der Energieversorgung umgesetzt würden.
Das Ergebnis im Trend-Szenario war, dass die gesamten Ludwigshafener CO2-Emmissionen bis zum Jahr 2020 gegenüber 2008 um sieben Prozent (das entspricht 57.000 Tonnen CO2) sinken würden. Im KLIMA-Szenario käme es durch die Umsetzung von weitreichenderen Maßnahmen insgesamt zu einer CO2-Minderung von 22 Prozent (193.000 Tonnen). Aufgeteilt in die untersuchten Sektoren bedeutete dies, dass im KLIMA-Szenario bei den privaten Haushalten 26 Prozent, beim Gewerbe 21 und bei der Industrie 16 Prozent eingespart werden würde. Man kann daraus ableiten, dass vor allem im Bereich der Wärmedämmerung, des Ressourcen schonenden Bauens und Sanierens ein Handlungsschwerpunkt ausgemacht werden kann und diesbezüglich eine entsprechende Beratung angeboten werden sollte.
Mit dem Klimaschutzkonzept liegt für die zukünftigen Aktivitäten ein Strategie- und Aktionsplan vor.
Derzeit plant die Stabsstelle Klimaschutz die Fortschreibung der Klimaschutzkonzepte. Hierzu wurden Fördermittel für ein großes Klimaschutzkonzept 2035 beantragt.
Dieses soll folgende Handlungsfelder betrachten:
- Umfassende Treibhausgas-/CO2-Bilanz
- Kommunale und öffentliche Gebäude
- Stadtentwicklung, Neubau und Gebäudebestand
- Klimafreundliche Energie- u. Wärmeversorgung, Einsatz Erneuerbarer Energien
- Strukturen übergreifende Maßnahmen, Sektorkopplung
- Klimafreundliche Mobilität mit Schwerpunkt Fuß- und Radverkehr
- Kommunale Beschaffung
Die Betrachtung soll dabei sowohl gesamtstädtisch als auch auf Ortsbezirks-Ebene erfolgen.
Ludwigshafen hatte bereits sehr früh (2011) ein Integriertes KSK aufgelegt, gefolgt von einem Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität 2013“. Beide Konzepte sind mittlerweile überholt und auch weitgehend umgesetzt. Von den 55 im „Integrierten Klimaschutzkonzept“ 2020 aufgeführten Maßnahmen wurden bzw. werden 38 zumindest teilweise umgesetzt. Alle Maßnahmen wurden auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft. Von den 34 im Klimaschutzteilkonzept „Klimafreundliche Mobilität“ aufgeführten Maßnahmen wurden bzw. werden 29 zumindest teilweise umgesetzt. Wenn Maßnahmen nicht durchgeführt wurden, lag dies in den meisten Fällen entweder an der nicht möglichen Finanzierung, den personellen Bedarfen oder den politischen Umständen. Über die Konzepte hinaus wurden über 60 beziehungsweise 14 zusätzliche Maßnahmen durchgeführt.
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