Anlass und Ziele
Wohnraum in Speyer wird stark nachgefragt und die Stadt gewinnt allgemein durch gesteigerte Wohn- und Lebensqualität. Ziel der Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles war es, das historische Ambiente zu erhalten und gleichzeitig nachhaltige und ökologische Akzente der Stadtentwicklung zu setzen. Der Fokus lag auf hocheffizientem und attraktivem Wohn- und Arbeitsraum mit CO2-reduzierter Wärmeversorgung.
Projektbeschreibung
Zu Beginn wurde ein Prozess angestoßen, der neben einem Architekturwettbewerb umfängliche und innovative Planungen zur energetischen Sanierung sowie Energieversorgung vorsah.
Ohne die alte Bausubstanz zu zerstören, wurden Eingänge und Fenster erneuert und eine stärkere Wärmedämmung (u.a. durch Innendämmung) sowie geregelte Lüftung mit Wärmerückgewinnung umgesetzt. So ließ sich der Energieverbrauch der Häuser um mehr als 50% reduzieren. Der Primärenergiebedarf liegt bei rund 81 kWh/m² im Jahr.
Auch bei der Energieversorgung wird auf CO2-Neutralität gesetzt. Für die Wärmeversorgung des kompletten Quartiers (13 ha) mit mehr als 200 Wohneinheiten und Infrastrukturgebäuden kommt ein Holzhackschnitzelkessel zum Einsatz. Ergänzt wird dieser durch eine Solarthermieanlage, einen Gasspitzenlastkessel und ein Blockheizkraftwerk.
Überblick über technische Details:
- Energieträger: Holzhackschnitzel (HHS)
- Heizleistung: HHS-Kessel mit 650 kW und ca. 4.000 Betriebsstunden
- Wärmeabnahme: 4.000 MWh/a
- Versorgte Haushalte: ca. 200
- Weiterer Wärmeerzeuger: BHKW mit 20 kWel und 42 kWth
- Weiterer Wärmeerzeuger: Gasniedertemperaturkessel mit 900 kW und ca. 670 Betriebsstunden
- Weiterer Wärmeerzeuger: Solarthermieanlage mit 560 m²
- Pufferspeicher: 25.000 l
- Deckt 100% des gesamten Wärmebedarfs
Der Gesamtwärmebedarf des Wohngebiets liegt bei ca. 4.000 MWh pro Jahr. Mittels des Holzhackschnitzelkessels können 75%, mittels der Solaranlage 17% und mittels des Blockheizkraftwerks meist die restlichen 8 % abgedeckt werden. In den seltensten Fällen wird der Gasniedertemperaturkessel zur Spitzenlastdeckung benötigt.
Vom Auftragsvolumen profitierten im Wesentlichen regionale Firmen und auch die Holzhackschnitzel zur Wärmeversorgung kommen aus der Region - eine Steigerung der lokalen Wertschöpfung. Zudem kann trotz des Einsatzes dieser verschiedenen Technologien ein attraktiver Wärmepreis angeboten werden.
Durch dieses umweltfreundliche Konzept können jährlich durch den Einsatz des Holzhackschnitzelkessels etwa 800 Tonnen CO2 und durch den Einsatz der Solarthermischen Anlage etwa 140 Tonnen eingespart werden.