Anlass und Ziele
Energieeinsparung und Nutzung von Synergien für das Freibad Hundsangen im Rahmen des Aktionsprogramms „Energie 2020“ der Verbandsgemeinde Wallmerod durch Einbindung in einen Stromverbund.
Projektbeschreibung
Im Zuge der Planungen für die Energieversorgung des Freibades in Hundsangen wurden verschiedene Möglichkeiten untersucht, u. a. die Einbindung des Freibades in ein Nahwärmenetz und einen Stromverbund mit der Grundschule, der Schulturnhalle und dem Feuerwehrgerätehaus.
Dazu wurde das Ingenieurbüro Wolf aus Oberlahr mit einer Wirtschaftlichkeitsstudie beauftragt. Es zeigte sich, dass ein solcher Verbund mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) im Freibad Hundsangen realisierbar und wirtschaftlich ist. Daraufhin hat der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 27.03.2014 die Umsetzung beschlossen.
Am 30.07.2014 ging das Blockheizkraftwerk ans Netz und der erste Strom wurde eingespeist. Nach der Badesaison wurde das Nahwärmenetz eingerichtet und die Gebäudeleittechnik installiert, so dass die endgültige Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes am 27.02.15 erfolgen konnte.
Über das Nahwärmenetz wird im Winter vom Freibad Hundsangen aus Wärme in die benachbarte Grundschule Hundsangen und die Hundsänger Sporthalle geliefert. Im Sommer wird mit der erzeugten Wärme das Beckenwasser im Freibad geheizt. Das Nahwärmenetz funktioniert in beide Richtungen. Ende April wird für die Aufheizung des Beckenwassers auf Betriebstemperatur so viel Wärme benötigt, dass die Heizungen in Grundschule und Sporthalle mitlaufen müssen. Möglich macht das alles eine intelligente Steuerungsanlage. Der Heizenergieverbrauch im gesamten Verbund liegt bei 585.000 kWh und wird um rund 20 Prozent auf 462.000 kWh gesenkt.
In den Stromverbund wird neben dem Freibad, der Grundschule und der Schulsporthalle auch das Feuerwehrgerätehaus einbezogen. „Gebraucht werden im Stromverbund 105.000 kWh Strom, erzeugt werden 117.000 kWh“ berichtet Ingenieur Wolf. Überschüssiger Strom kann ins Netz gespeist werden, bei Mehrbedarf wird Strom aus dem Netz entnommen.
Die Gesamtkosten von BHKW, Nahwärmenetz und Stromverbund belaufen sich auf rund 324.000 Euro. Es werden pro Jahr Einsparungen von rund 33.000 Euro für Strom und Heizkosten erwartet. Damit amortisiert sich die Anlage beim derzeitigen Preisniveau in 9 bis 10 Jahren (Stand 2015).
Überblick über technische Details:
- Energieträger: BHKW
- Wärmeabnahme (kWh/a): 462.000 kWhth und 117.000 kWhel
- Versorgte Gebäude: insgesamt 4: Freibad (Heizzentrale), Grundschule, Schulsporthalle, Feuerwehrgerätehaus (nur Strom)
Weitere Informationen finden Sie hier. Die Pressemitteilung zur Inbetriebnahme finden Sie hier.
Nähere Informationen zum „Aktionsprogramm Energie 2020“ sind im Praxisbeispiel „Aktionsprogramm Energie 2020“ nachzulesen.