Anlass und Ziele
Die Ortsgemeinde Armheim hat etwa 2.600 Einwohner:innen und umfasst neben dem Ort Armsheim auch das bis 1969 eigenständige Dorf Schimsheim. Armsheim gehört zur Verbandsgemeinde Wörrstadt, und liegt im Landkreis Alzey-Worms. Die waldarme Region ist durch Landwirtschaft und insbesondere Weinbau geprägt, treibt mit ihren zahlreichen Windrädern aber auch die Energiewende voran.
Der Gebäudebestand ist von alten Ortskernen geprägt, um deren dicht beieinanderstehende und teilweise denkmalgeschützte Gebäude sich Baugebiete neueren Datums gruppieren. Wohnbebauung mit überwiegend Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften ist hierbei dominant. Die Energieversorgung erfolgt bislang vorwiegend durch Gas- und Ölheizungen. Auch bei kommunalen Gebäuden ist vielfach eine energetische Optimierung erforderlich. Das Mobilitätsverhalten ist trotz vorhandenen Bahnhofes stark durch private PKW geprägt.
Ziel eines Quartierskonzeptes ist es zum einen die energetische Situation vor Ort durch eine Bestandsaufnahme im Bereich Gebäude und Mobilität transparent zu machen und zum anderen den Weg zur CO2-Einsparung durch Potenzialanalysen und Vorschläge von Maßnahmenpaketen zu ebnen. Dabei wird das Quartier nicht nur aus energetischer, sondern auch aus ganzheitlicher Sicht betrachtet. Im anschließenden Sanierungsmanagement soll ein sozialverträglicher Wandel begünstigt werden und auch Aspekte einer Anpassung an den voranschreitenden Klimawandel werden mitgedacht. Eine zeitlich und nach Relevanz gegliederte Maßnahmenliste dient hierbei als Handlungsleitfaden, ebenso wie ein Überblick über die Fördermöglichkeiten. Letztere soll es privaten Eigentümern sowie der Kommune ermöglichen, im Rahmen der finanziellen und haushalterischen Möglichkeiten Projekte zur Reduktion der Treibhausgasemissionen umzusetzen.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des energetischen Quartierskonzeptes erfolgt zunächst die Erfassung und Analyse der energetischen, städtebaulichen, denkmalpflegerischen, baukulturellen, wohnungswirtschaftlichen, verkehrstechnischen und soziodemographischen Rahmenbedingungen im Quartiersgebiet.
Das beauftragte Unternehmen führt in Zusammenarbeit mit der Kommune eine Ortsbegehung durch, kategorisiert den Gebäudebestand und erfasst bereits durchgeführte Maßnahmen im Bereich Sanierung und Energietechnik, soweit dies von außen erkennbar ist. In kommunalen Gebäuden erfolgt eine Innensichtung und Erfassung der Energieverbraucher. Die Bevölkerung wird im Rahmen einer Fragebogenaktion gebeten, die Erfassung durch Angaben zu ihrem Wohneigentum, der aktuellen Energieversorgung sowie zu zukünftigen energetischen Optimierungsmaßnahmen zu unterstützen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können den Prozess im Rahmen einer Steuerungsgruppe sowie Informationsveranstaltungen vor Ort aktiv begleiten.
Aus der Bestandsaufnahme und dem Dialog mit Kommune und Bevölkerung entwickelt das beauftragte Unternehmen Szenarien für eine schrittweise CO2-Reduktion sowie Machbarkeitsabschätzungen und Vergleichsrechnungen für ausgewählte Projekte. Technische und wirtschaftliche Einsparpotenziale werden durch städtebauliche Überlegungen, z.B. zur zentralen Wärmeversorgung ergänzt. Durch die Erstellung einer Übersicht potentieller Maßnahmen entsteht ein strategischer Ansatz zur Entwicklung des Gebäudebestandes im Gebiet. Dessen Umsetzung wird im Rahmen eines im Anschluss beantragten Sanierungsmanagements angestrebt.