Anlass und Ziele
Da der Klimawandel unaufhaltbar ist und nur dann gestoppt werden kann, wenn man aktiv daran mitarbeitet, kam der Gedanke des Baus einer zentralen Heizungsanlage. Diese soll die örtlichen Haushalte, sowie die öffentlichen Gebäude mit Wärmeenergie versorgen. Da das Verbrennen von fossilen Brennstoffen durch den Bund zeitlich limitiert wurde und die Anschaffung einer neuen Heizung meist mit hohen Kosten durch zusätzliche Umbaumaßnahmen verbunden ist, galt es hierbei tätig zu werden. Mit der Machbarkeitsstudie sollte geprüft werden, ob und wie es möglich ist, ein solches Dorfwärmenetz zu errichten. Ziel war es, eine Einschätzung zu erhalten, wie ein solches Nahwärmenetz aussehen könnte und wie viele Anschlussnehmer im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des Ortes für einen wirtschaftlichen Betrieb eines solchen Netzes notwendig sind.
Projektbeschreibung
Ausgangssituation:
Bis heute beziehen fast alle Haushalte ihre Wärmeenergie aus eigenen, im Haus installierten Heizsystemen. Dabei handelt es sich überwiegend um Öl- und Gasheizungen sowie vereinzelt um Pellet- und Scheitholzheizungen. Viele Bürger:innen stehen aufgrund des teilweise hohen Alters Ihrer Heizsysteme vor dem Problem der Neuanschaffung.
Ablauf und Dauer der Maßnahme:
Die Maßnahme begann Mitte 2020 mit der Bildung eines Ausschusses, welcher sich mit der Thematik der Dorfwärme befasst. Daraufhin bekamen wir seitens der Energieagentur RLP einen Ablaufplan, welcher den Vorgang der Planung eines Dorfwärmenetzes darlegt. Um die Thematik weiter zu verfolgen, wurden im ersten Schritt 3 Angebote für die Durchführung der Machbarkeitsstudie bei unterschiedlichen, geeigneten Ingenieurbüros eingeholt. Die finale Entscheidung, welches Unternehmen den Zuschlag bekommt, wurde aufgrund der dargelegten Referenzen der einzelnen Unternehmen, sowie der Preisgestaltung, getroffen. Aufgrund der sich stark ändernden Preissituation im Bausektor und im Beschaffungsmarkt, wurde die Studie mehrfach aktualisiert, um prüfen zu können, ob ein Bau eines Dorfwärmenetzes immer noch Sinn macht. Ebenfalls dauerte die Studie nun so lange an, da sich die Förderrichtlinien im Zuge des neuen Gebäude-Energie-Gesetz, geändert haben.
Durchführung und Ergebnis der Machbarkeitsstudie:
Nachdem drei Angebote bei unterschiedlichen Ingenieurbüros eingeholt wurden, entschied man sich schlussendlich für das Ingenieurbüro IBS aus Stromberg, welches bereits Erfahrung mit der Planung und dem Bau solcher Dorfwärmenetze hat. Im ersten Schritt wurde die Heizzentrale definiert, sowie die maximal zu verlegende Trassenlänge errechnet, um im Nachgang ermitteln zu können, wie viele Anschlussnehmer es benötigt, um das Dorfwärmenetz wirtschaftlich stabil betreiben zu können.
Erstes Ergebnis: 70% der Haushalte müssten angeschlossen werden, um das Dorfwärmenetz wirtschaftlich bauen und betreiben zu können. Dabei ist zu beachten, dass die Anschlussnehmer möglichst gleichmäßig im Ort verteilt sein müssen, um dieses Szenario zu erreichen. Aufgrund der aufkommenden Corona-Pandemie wurde das Projekt für einige Zeit gestoppt. Nachdem die Planung wieder aufgenommen werden konnte, wurde die Berechnung mehrfach aktualisiert. Dies war notwendig, da sich die Preise im Bausektor stark erhöhten und sich zudem die Förderkulisse für solche Projekte stark veränderte.
Daraus resultierte ein zweites Ergebnis: 75 % Prozent der Anschlussnehmer müssten sich nun homogen im Ort verteilt finden, um das Dorfwärmenetz bauen zu können. Mit diesem Ergebnis kann nun ein Betreiber gesucht werden, der bereit ist, das Dorfwärmenetz mit zu planen und zu betreiben.