Anlass und Ziele
Der Landkreis Mainz-Bingen möchte ein weithin sichtbares Zeichen für Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen. Dabei wird das Ziel verfolgt den Bau des zweiten Verwaltungsgebäudes im KfW-55 Standard umzusetzen, um so große Mengen an CO2 einzusparen und so deutschland- und europaweit als Vorbild für ähnliche Projekte zu fungieren.
Anlass zur Errichtung eines weiteren Verwaltungsgebäudes der Kreisverwaltung, war das stetige Wachstum der Belegschaft. Der Neubau soll mehr Platz für die bald 1400 Landkreis-Mitarbeiter*innen bieten. Der Standort wurde dabei so gewählt, dass der Neubau vom alten Verwaltungsgebäude aus fußläufig erreichbar ist.
Projektbeschreibung
In Ingelheim am Rhein entsteht der Neubau des zweiten Verwaltungsgebäudes der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Das Gebäude soll das bestehende Kreishaus ergänzen und Büro- und Verwaltungsräume für insgesamt 300 Mitarbeiter*innen bieten. Dabei ist geplant, dass die Bereiche mit Publikumsverkehr, etwa der Sozialbereich, am alten Standort bleiben, da dort die Erreichbarkeit mit Bus und Bahn besser ist.
Das neue Bürogebäude entsteht auf einer Grundstücksfläche von 10.000 m2 mit einer Gebäudenutzfläche von 500 m2 und wird über eine Tiefgarage aus Stahlbeton und vier oberirdische Geschosse verfügen.
Bauweise
Die KfW-55 Energieeffizienzbauweise erfüllt hohe energetische Standards und benötigt nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus – damit werden fast 200 Tonnen CO2 im Jahr eingespart.
Der Neubau entsteht hauptsächlich in Holzbauweise und damit aus nachwachsenden und regional verfügbaren Rohstoffen. Der viergeschossige Holzrahmenbau besteht aus einer Tragkonstruktion mit 810 Holzstützen und 790 Holzunterzügen aus Brettschicht- und Laubholz. Daneben bestehen die Decken aus Brettsperrholz und die vorgehängte Fassade durch eine Holzrahmenkonstruktion.
Heiz- und Kühltechnik
Die Heizung wird über Kraft-Wärme-Kopplung mittels einer Holzpellet-Anlage geregelt. Die Temperierung der Büroräume geschieht durch ein Heiz-/Kühl-Deckensegel, welches ein angenehmes Raumklima durch Heizung/Kühlung über Strahlung bietet.
Empfehlungen
Durch einen hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauteile wird Bauzeit gespart. Die Teile können in der Montagehalle inklusive der Fassade vorgefertigt werden und müssen auf der Baustelle zusammenmontiert werden. Die Vorfertigung der Wandteile geschieht somit parallel zum Massivbau der Tiefgarage und der Treppenhäuser. Die Holztragkonstruktion und die Außenfassade können direkt nach Abschluss des Rohbaus montiert werden. Zeitersparnis: bis zu einem Jahr.