Anlass und Ziele
Es wurde ein Energiekonzept mit dem Ziel der Klimaneutralität erarbeitet. Die Durchführbarkeitsstudie soll die Basis für Investitionsentscheidungen im Energiebereich bilden und diese Entscheidungen absichern. Ziel des Energiekonzeptes ist es, den Einsatz klimagerechter zukunftsfähiger Energieversorgungsmöglichkeiten zu überprüfen und zu bewerten. Neben der Wirtschaftlichkeit soll dabei besonderes Augenmerk auf die Umweltauswirkungen, Energieeffizienz und die Realisierbarkeit gelegt werden.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des energetischen Versorgungskonzeptes erfolgte zunächst die Erfassung und Analyse der energetischen Rahmenbedingungen der Energieverbraucher. Dies umfasste die Ermittlung der Verbräuche, Simulation der Lastgänge und Abstimmungen mit den Projektpartnern. Dies bildete die Grundlage für die Berechnung der Heizlast und des Heizwärmebedarfs. Es wurden benötigte Flächen, z.B. Geothermie für die Wärmeerzeugung benannt.
Auf Grundlage der Bedarfsanalyse wurden unterschiedliche Energieversorgungskonzepte herausgearbeitet. Insgesamt wurden 4 Varianten betrachtet. Für diese Konzepte wurden technische Beschreibungen, Potenzialanalysen für erneuerbare Energien, Kostenermittlungen und als Ergebnis ein Wirtschaftlichkeitsvergleich dargestellt. Ziel war es dabei, die technisch umsetzbare, wirtschaftlich sinnvolle und energetisch effiziente Variante herauszuarbeiten. Der Fokus lag dabei auf einem möglichst niedrigen Primärenergiefaktor, einem möglichst günstigen anlegbaren Wärmepreis, sowie einer Optimierung der Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungsaufwände.
Die kaufmännischen Rahmenbedingungen der Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden mit dem Auftraggeber abgestimmt. Die Berechnungen erfolgten unter den Rahmenbedingungen aktueller Marktpreise. Förderkulissen wurden nicht berücksichtigt bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Abschließend wurden die Ergebnisse zusammengefasst, um die Vorzugsvariante zu identifizieren. Die benötigten Maßnahmen für die Umsetzung dieser Vorzugsvariante wurden als Maßnahmenempfehlung dargestellt.
Variante 1: Blaues Szenario oder Referenzszenario
- Status Quo bleibt
- keine kalte Nahwärme
- Sanierung der Ölheizung auf Pelletheizung (3 Einzelanlagen)
- Vorlauf- Rücklauftemperatur der Heizkörper 70 / 50 °C
Variante 2: Oranges Szenario
- Umsetzung Kalte Nahwärme für alle 3 Gebäude
- Teilsanierung Türen und Fenstertausch, Heizkörper Anpassung
- Einbindung von Photovoltaik und Stromspeicher
- Vorlauf- Rücklauftemperatur der Heizkörper 35 / 30 °C, 45 / 35 °C, 55 / 45 °C
Variante 3: Schwarzes Szenario
- Umsetzung Kalte Nahwärme für 2 Gebäude, Gemeindehaus separate Luftwärmepumpe
- Teilsanierung nur Fenstertausch, keine Heizkörper Anpassung
- Einbindung von Photovoltaik und Stromspeicher
- Vorlauf- Rücklauftemperatur der Heizkörper 35 / 30 °C, 45 / 35 °C, 55 / 45 °C
Variante 4: Grünes Szenario
- Umsetzung Kalte Nahwärme für alle 3 Gebäude
- Umfangreiche Sanierung Türen und Fenstertausch, Dämmung, Heizkörper Anpassung
- Einbindung von Photovoltaik und Stromspeicher
- Vorlauf- Rücklauftemperatur der Heizkörper 35 / 30 °C, 45 / 35 °C, 55 / 45 °C
Empfehlungen
Eine Auseinandersetzung mit aktuellen Förderprogrammen wird empfohlen, da die untersuchten Technologien und Umstellungen zurzeit gute Förderquoten erhalten. Ein Ausschnitt der möglichen Förderprogramme ist in Kapitel 5.1 gegeben. Besonders interessant erschien das Förderprogramm “Bundesförderung effiziente Wärmenetze“ (BEW), in welchen Förderungen für den Betreib von Wärmenetzen mit hohem Anteil regenerativer Energien angedacht werden.