Anlass und Ziele
In den vier Ortsgemeinden Nieder-Hilbersheim, Ober-Hilbersheim, Ockenheim und Schwabenheim war primär der Wunsch vorhanden, dass Energiekosten eingespart werden sollten. Infolge der Einsparung von Energie wurde der kommunale Stromverbrauch signifikant reduziert. Dabei haben kleinere Kommunen(<1000 Einwohner) die größten Einsparpotentiale.
Teilweise waren die Leuchten schon über 20 Jahre alt, so dass es durch technischen Verschliss zur schlechten Ausleuchtung von Straßenzügen kam. Daneben wurde durch das warmweiße Licht das nächtliche Erscheinungsbild der Ortsgemeinden aufgewertet. Zusätzlich wird durch die Umrüstung auf LED die „Lichtverschmutzung“ reduziert und nachaktive Insekten werden durch die LED-Beleuchtung weniger stark beeinträchtigt und gefährdet. In Summe wurden durch die Umrüstung zahlreiche positive Ziele erreicht, weshalb hier zurecht von einem rundum nachhaltigen Projekt gesprochen werden kann.
Projektbeschreibung
Ziel ist es, dass sukzessive die gesamte Verbandsgemeinde eine klimafreundliche LED-Straßenbeleuchtung erhält. In diesem jetzigen Projekt wurden ca. 155 Straßenleuchten in Ockenheim, 74 Leuchten in Schwabenheim, 152 Leuchten in Ober-Hilbersheim und 101 Leuchten in der Ortsgemeinde Nieder-Hilbersheim auf LED umgerüstet. Durch die Umrüstung von 482 Lichtpunkte können jährlich rund 38.000 Euro an Strom (127.000 kWh) bzw. 75 Tonnen CO2 eingespart werden (Annahme Strompreis 0,30 Euro). In der Ortsgemeinde Schwabenheim wurden nur die Leuchten, die vor dem Jahr 2000 errichtet wurden, auf LED-Technik umgerüstet. Dies liegt daran, dass hier zahlreiche neuere hochwertige und preislich teure Bogenleuchten verbaut sind, bei denen die Amortisation recht hoch ausgefallen wäre.
Ein Großteil der umgerüsteten Leuchten waren NAV-Leuchten. Allerdings wurden auch rund 150 Quecksilber-Hochdruckleuchten durch LED erneuert.
Insgesamt hat die Umrüstung der fast 500 Straßernleuchten ca. 244.833 Euro gekostet. Wenn die Förderung ausgeblendet wird, ergibt sich hier rechnerisch eine Amortisation von ca. 6,4 Jahren.
Die Maßnahme wird durch das Förderprogramm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur (ZEIS) des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität" des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt in unserem Bundesland bei Energie- und CO2-Einsparprojekten mit 20% der zuwendungsfähigen Investitionskosten gefördert. Weitere 20% an Fördermitteln wurden über die Bundesförderung BMU in Anspruch genommen.
Empfehlungen
Für die erfolgreiche Umsetzung der Umrüstung der konventionellen Straßenbeleuchtung auf LED müssen zunächst die lokalen Entscheidungsträger von dem potentiellen Projekt überzeugt werden. Durch eine gute Vorbereitung (ggf. mit Unterstützung durch einen geeigneten Fachplaner) mit Zahlen, Daten und Fakten können die Gemeinderäte meist von einer Umstellung überzeugt werden.
Für die erfolgreiche Nutzung der möglichen Fördergelder wird i.d.R. ein Fachplaner benötigt. Zudem muss in Hinblick auf die Fördermittel ausreichend Zeit für die Umsetzung eingeplant werden. Zudem sollte in Hinblick auf ein besonders nachhaltiges Projekt auch ein Mastentausch erfolgen.
Auch sollte im Vorfeld mit dem Fachplaner geklärt werden, ob ggf. vergaberechtskonform ein gewisses Fabrikat ausgeschrieben oder ob ggf. eine Bemusterung verschiedener Hersteller und Typen durchgeführt werden sollen.