Anlass und Ziele
Der Landkreis Cochem-Zell hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen im Landkreis bis zum Jahr 2050 um 95 % zu reduzieren. Die Umstellung der Wärmeversorgung in den Schulgebäuden hat hierbei eine wichtige Vorbildfunktion und ist zugleich die größte Stellschraube zum Klimaschutz im eigenen Zuständigkeitsbereich.
Projektbeschreibung
Es wurde eine Heizzentrale errichtet, welche mit Grüngut und Waldrestholz beliefert wird. In einer Biomassefeuerungsanlage wird klimafreundliche Wärme produziert, welche mehrere Gebäude am Schulzentrum in Kaisersesch versorgt. Rund 810 Schülerinnen und Schüler nutzen in Summe die Gebäude. Zudem wurde ein Spitzenlast-Ölkessel eingebaut, welcher allerdings nur einen geringen Anteil der Wärmeenergie produziert. Ein hochwertiger Elektrofilter sorgt dafür, dass die Staubemissionen der Biomasseverbrennung minimal sind. Die Wärmeenergie wird über ein 420 m langes Leitungsnetz zu den Gebäuden geleitet und dort über Wärmeübergabestationen in die Sekundärnetze eingespeist. Die Treibhausgasemissionen können rechnerisch um 80 Prozent reduziert werden, da für den Öl-Spitzenlastkessel ein Anteil der Wärmeerzeugung von 14 Prozent berechnet wurde. Erfahrungsgemäß kann der Anteil des Ölkessels in der Praxis aber niedriger gehalten werden.
Durch die Biomasseanlage, die eine Leistung von 300 kW aufbringt, kann nun den Gebäuden der Realschule plus, der Fachoberschule, der Grundschule, der Förderschule und der Turnhalle umweltschonend 1.400 MWh Wärme pro Jahr bereitgestellt werden. Die Bauzeit betrug rund ein Jahr.
Überblick über technische Details:
Energieträger | Grünabfall, Restholz |
Heizleistung | Biomassekessel 300kW |
Wärmeabnahme | 1.400MWh/a |
Leitungslänge | 420m |
Weiterer Wärmeerzeuger | Ölkessel (Spitzenlast) |
Versorgte Gebäude | 5 kommunale Großgebäude |