Anlass und Ziele
Anlass war die im September 2014 gestartete Kampagne "Rhein-Hunsrück spart Strom" der Kreisverwaltung, welche im Rahmen der kreisweiten Klimaschutzinitiative besonders die Haushalte vor Ort ansprach. Aufgrund der großen Nachfrage wird diese nun dauerhaft fortgeführt, wobei das Ziel verfolgt wird, das Bewusstsein für Energiethemen zu stärken und damit den Rhein-Hunsrück-Kreis gezielt für ein stärkeres Stromsparen zu motivieren.
Projektbeschreibung
Die Kampagne setzt sich aus mehreren Aktionen zusammen. Zum einen werden Beratungsangebote in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale initiiert und zum anderen Wettbewerbe zum Austausch von weißer Ware, Heizungspumpen oder ineffizienter Leuchtmittel gestartet.
Viele Ortsgemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis haben ergänzende Förderprogramme aufgesetzt, die zusätzliche Anreize bieten, aktiv zu werden. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist das Schnorbacher Modell.
Die bewusst einfach gehaltenen Mitmachaktionen zeigen Erfolg: Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2014 konnten bereits mehrere hundert Haushalte zum Mitmachen motiviert werden. Die erzielten Energieeinsparungen und gemeinsamen Aktivitäten tragen zum Klimaschutz bei, entlasten die Haushalte finanziell und steigern das Engagement der Bürger. Zusätzlich konnten seit 2014 Investitionen für Energiesparmaßnahmen von rund 10.000 Euro ausgelöst werden und etwa 20.000 Euro an Energiekosten pro Jahr auf Seiten der Bürger eingespart werden.
Soziale Zusatzkampagne
Der Kreis hat im Zeitraum 2014 bis 2017 für einkommensschwache Haushalte eine zusätzliche Kampagne angeboten. Diese wurde von einer lokal ansässigen Stiftung, der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, mit 10.000 Euro gefördert und konzentriert sich auf die Finanzierung von Energie-Checks vor Ort der Verbraucherzentrale, den Austausch von ineffizienten Leuchtmitteln, die Bereitstellung von abschaltbaren Steckerleisten und Durchflussbegrenzern für Wasserhähne. Mehr als 100 einkommensschwache Haushalte konnten durch die Kampagne kostenlos mit diesen Energiesparhilfen unterstützt werden. Die Vermittlung der Haushalte fand geschieht über das Jobcenter statt.
Unterstützung von Flüchtlingsfamilien
Durch Mitwirkung der vor Ort aktiven ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern wurden in circa 70 Erstwohnungen von Flüchtlingsfamilien die Leuchtmittel kostenlos getauscht. Das trägt - neben den finanziellen Vorteilen - auch dazu bei, Bewusstsein für Energie- und Umweltthemen zu vermitteln und ein Stück Integration zu schaffen.
Besonders wichtig bei dieser Kampagne ist die unausweichliche Netzwerkarbeit zur Bündelung der einzelnen Kampagnenpartner (Jobcenter, Sozialamt, Verbraucherzentrale, Sparkassenstiftung, lokale Flüchtlingshilfen, Lokalpresse).
Dieses Projektbeispiel ist auch im Leitfaden "Regionale Wertschöpfung mit der Energiewende" der Energieagentur Rheinland-Pfalz aufgeführt.