Anlass und Ziele
Ziel der Landkreise ist es, ein Zeichen für die Zukunft zu setzen und auf diese Weise einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Zu diesem Zweck wurden bereits in der Vergangenheit Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Kreise und neue Heizsysteme auf Basis von Holzhackschnitzeln installiert. Der Ausbau der Elektromobilität ist ein weiterer Schritt in Richtung eines nachhaltigen Klimaschutzes.
Projektbeschreibung
Vorbild für nachhaltige Mobilität
Der Fuhrpark des Landkreises Altenkirchen hat bereits sechs Fahrzeuge mit Elektromotor, davon vier reine Elektroautos und ein Plug-In-Hybridfahrzeug. Die Autos werden mit Hilfe von 100 % Ökostrom aufgeladen, der von den Photovoltaikanlagen auf den kommunaleigenen Dächern stammt. Zur Unterstützung wird auf dem Dach der Musikschule eine Photovoltaikanlage installiert und mit einem Batteriespeicher kombiniert. Auf diese Weise ist die Fahrzeugflotte auch unabhängig von der aktuellen Sonneneinstrahlung und kann dennoch regenerativ geladen werden. Sofern der Strom nicht selbst genutzt wird, wird er in das öffentliche Netz eingespeist (EEG-Einspeisung). Sechs Wallboxen sind bereits im Garagenneubau an der Musikschule installiert.
Gemeinsamer Förderantrag der Landkreise
Für die Anschaffung der beiden vollelektrischen Fahrzeuge nutzte die Kreisverwaltung zusammen mit den Landkreisen Neuwied und Westerwaldkreis (Initiative "Wir Westerwälder!") einen gemeinschaftlichen Förderantrag aus der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen. Insgesamt wurden Fördergelder von circa 240.000 Euro für 23 Elektroautos und 34 öffentlich zugängliche Ladesäulen für die beteiligten Kommunen bereitgestellt. Damit ist der interkommunale Förderantrag einer der größten Anträge des Förderprogramms. Aus dem gemeinsamen Förderantrag ergeben sich Skaleneffekte und eine höhere Effizienz bei der Beschaffung. Für die Realisierung des Vorhabens wurden durch ein Fachunternehmen Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Elektrofahrzeuge erstellt. Diese ergaben, dass aus der Anschaffung der Elektrofahrzeuge keine wirtschaftlichen Nachteile gegenüber konventioneller Fahrzeuge entstehen. Wesentliche Vorteile der Elektrofahrzeuge sind auch die deutlich längere Laufleistung der Fahrzeuge und die geringeren Betriebs- und Instandhaltungskosten gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Zusätzlich können die Stickstoff- und Lärmemissionen stark verringert werden. Die Ladung vor Ort - wenn die Fahrzeuge ohnehin parken - ermöglicht auch die ständige Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge.
Dieses Projektbeispiel ist auch im Leitfaden "Regionale Wertschöpfung aus der Energiewende" der Energieagentur Rheinland-Pfalz aufgeführt.
Auszeichnungen und Zertifizierungen
Mit diesem Hintergrund hat sich der Landkreis Altenkirchen mit dem Projekt "Sonne tanken" um den Klimapreis 2017 des Regionalversorgers rhenag beworben und den ersten Platz belegt. Der Klimapreis ist mit 4.000 Euro dotiert und soll für die Installation des Stromspeichers an der Musikschule verwendet werden.