Anlass und Ziele
Der Anlass für das Projekt war die Sanierung des Gemeindehauses, welche es ermöglichte, ein bereits länger angedachtes Energiekonzept umzusetzen. Dieses sah eine energiesparende Straßenbeleuchtung mit Eigenstrom aus Photovoltaikanlagen vor.
Projektbeschreibung
Aufbau einer zukunftsweisenden Infrastruktur
Bei der Sanierung des Gemeindehauses wurde auf dem Dach eine in die Schieferdachdeckung gut integrierte PV-Anlage mit 28,8 kWp Leistung installiert. Diese ist an fünf Batteriespeicher mit insgesamt 30 kWh Kapazität und 24 kW Leistung gekoppelt. Das Besondere am "Horner Modell" ist, dass die PV-Anlage mit den Batteriespeichern den kompletten Strombedarf der LED-Straßenbeleuchtung im Ort bereitstellt. Auch das Gemeindehaus selbst wird mit Sonnenstrom versorgt und der überschüssige Strom in das Netz eingespeist (EEG-Einspeisung). Auf diese Weise können durchschnittlich circa 1.400 Euro im Jahr an Einnahmen erzielt werden.
Projektdaten
- Größe PV-Anlage: 28,8 kWp (Monokristallin 300 W)
- Errechnter jährlicher Stromertrag durch PV: 21.500 kWh/a
- Größe Stromspeicher: 5*6 kWh = 30 kWh
- Eigenstromverbrauch: 10.000 kWh/a
- Netzeinspeisung: 11.500 kWh/a
Geringer Aufwand mit vielen Vorteilen
Die Investitionskosten von 70.000 Euro (allein 30.000 Euro entfallen auf die Batteriespeicher) amortisieren sich insbesondere über den Wegfall der ehemals hohen jährlichen Kosten für die Straßenbeleuchtung, wodurch auch die Lichtemissionen verringert werden konnten. Beide Maßnahmen trugen als Auftragsvolumen in der Gemeinde zur regionalen Wertschöpfung bei. Außerdem erhöht die Kommune ihre Selbstversorgung und Eigenständigkeit auf eine Eigenverbrauchsquote von rund 47 %, womit der bilanzielle Autarkiegrad des Ortes bei 63 % liegt. Das Konzept trägt auf diese Weise sowohl zur zukunftsweisenden Daseinsvorsorge und mehr Unabhängigkeit im Ort als auch zur lokalen Energiewende bei. Positive Nebeneffekte des "Horner Modells" sind eine ästhetische Aufwertung des Straßenbildes, Imageverbesserung und öffentliche Aufmerksamkeit für den Ort durch Vorbildcharakter des Projekts.
Erweiterungsmöglichkeiten
Weitere Pläne des Gemeinderats sehen die Erweiterung des Konzepts in Richtung Elektromobilität vor. Denkbar ist die Eigenversorgung eines kommunalen Fahrzeugs oder eines CarSharing-Dorfautos mit Hilfe der Photovoltaikanlage.
Dieses Projektbeispiel ist auch im Leitfaden "Regionale Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien" der Energieagentur Rheinland-Pfalz aufgeführt.