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Holzhackschnitzelheizung im Schulzentrum in Cochem

2013

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Das Martin-von-Cochem Gymnasium und die Realschule Cochem liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander im Moselsteilhang nördlich der imposanten Reichsburg in Cochem. Beide Schulen befinden sich in der Trägerschaft des Landkreises. Da die veralte Gasheizung ausgetauscht werden musste, wurde eine Holzhackschnitzelheizung installiert. Die Ausschreibung für die Anlage beinhaltete, dass 70% der benötigten Jahreswärmemenge durch regional gewonnene Hackschnitzeln zur Verfügung gestellt werden müssen, um eine möglichst hohe regionale Wertschöpfung zu erzielen. Zudem wurde ein Biomassekessel mit 650 kW Wärmeleistung in der Heizzentrale im Kellergeschoss des Gymnasiums installiert bei der durch eine Abwärmerückgewinnung zusätzlich noch einmal 50 kW erreicht wurden.

Anlass und Ziele

Energetisch betrachtet stellen das Martin-von-Cochem-Gymnasium und die Realschule Cochem aufgrund ihrer räumlichen Nähe und ihres hohen Energieverbrauchs eine Wärmeinsel dar. In den Jahren 2003/2004 stand der Austausch der veralteten Gasheizung an und da der Landkreis bereits positive Erfahrungen mit der Errichtung einer Pelletheizung in einer Förderschule (Astrid-Lindgren-Schule in Dohr) gesammelt hatte, wurde auch in Cochem über eine Heizung auf Biomassebasis nachgedacht und die Transferstelle Bingen (TSB) mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass in der Schule ein wirtschaftlicher Betrieb einer Holzhackschnitzelheizung möglich ist.

Projektbeschreibung

Nachdem der Kreistag der Errichtung einer Hackschnitzelheizung zugestimmt hatte, wurde ein regionales Ingenieurbüro mit der Ausschreibung für die Heizungsanlage und die erforderlichen Umbaumaßnahmen beauftragt. Die Ausschreibung erfolgte europaweit, aber um eine möglichst hohe regionale Wertschöpfung zu erzielen, wurde festgelegt, dass 70 % der benötigten Jahreswärmemenge durch regional gewonnene Hackschnitzeln zur Verfügung gestellt werden müssen. So schaffte es schließlich ein einheimischer Heizungsbauer, nicht zuletzt aufgrund seines guten Logistikkonzepts, die Ausschreibung zu gewinnen. Im Herbst 2005 wurde die neue Heizungsanlage in Betrieb genommen.

In der vorhandenen Heizzentrale wurde ein Biomassekessel mit 650 kW Wärmeleistung installiert. Durch die installierte Abgaswärmerückgewinnung können zusätzliche 50 kW erreicht werden. Bei evtl. auftretenden Störungen bzw. starken Temperaturschwankungen kann die Schule auf eine herkömmliche Gasheizung zurückgreifen.

Eine besondere Herausforderung war die Planung und der Bau des erforderlichen Lagerraums aufgrund der Steillage und der sehr beengten Platzverhältnisse. Das Hackschnitzellager wurde direkt an die Wärmezentrale vor dem Schulgebäude errichtet. Da sich das Lager größtenteils im Erdreich befindet, ist es sehr unauffällig und kann von außen durch eine verschiebbare Dachluke mit Hackschnitzeln befüllt werden. Das Lager fasst ungefähr 140 Schüttraummeter (srm). Bei Volllast, z.B. an kalten Wintertagen, reicht diese Menge für ca. sechs Tage.

Über 90 % der verfeuerten Holzhackschnitzel stammen aus Staats-, Gemeinde- oder Privatwaldbeständen des Forstamtes Cochem. Die Bereitstellung der Hackschnitzel erfolgt im Auftrag des Forstamtes durch staatliche oder kommunale Waldarbeiter bzw. durch Holzeinschlagunternehmer. Nach einer ein- bis zweijährigen Lagerzeit im Wald wird das Holz zum Kremerhof in Cochem-Brauheck transportiert. Dort wird das Holz von einem Cochemer Landwirt gehackt und in einem Zwischenlager auf einen Wassergehalt von 25 % herunter getrocknet. Die Lagerhalle beim Landwirt fasst 1.300 srm, so dass eine ausreichende Vorratshaltung möglich und die Versorgung mit Hackschnitzeln gesichert ist. Vom Kremerhof aus werden die Hackschnitzel auf landwirtschaftlichen Anhängern zur Heizungsanlage transportiert.

Die Schule verbraucht im Jahr rund 1.800 MWh an Wärme pro Jahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 2.500 m³ Hackschnitzel pro Jahr. Im Vergleich zur früheren Gasheizung werden durch die CO2 neutrale Verbrennung der Holzhackschnitzel bis zu 350 t CO2 pro Jahr eingespart. Die Schule spart bis zu 38.000 € pro Jahr an Heizkosten. Da sowohl das Forstamt Cochem als auch der Contractor für die tatsächliche Wärmelieferung (MWh) bezahlt werden, sind beide an einer guten Qualität der Holzhackschnitzel und einem effizienten und reibungslosen Betrieb der Anlage interessiert. Insgesamt verbleibt durch das Cochemer Modell fast die gesamte Wertschöpfung unmittelbar in der Region. Die Energieholzbereitstellung aus Waldflächen der kommunalen Liegenschaften gewährleistet einen stetigen regionalen Geldkreislauf in der kommunalen Energieversorgung von der Wärmegewinnung in die Waldbewirtschaftung und vom Energieholzverkauf in die kommunale Energieversorgungsinfrastruktur. 

Außerdem werden in jeder Stufe des Bereitstellungsprozesses heimische Arbeitsplätze etabliert und langfristig gesichert.

Die gesamte Heizungsanlage hätte bei Eigeninvestition inklusive dem Anbau des Hackschnitzellagers rund 350.000 € gekostet. Die Finanzierung erfolgte jedoch über ein Contracting, d.h. ein Contractor hat die gesamten Investitionskosten übernommen und verkauft der Schule die produzierte Wärme und refinanziert so die Anlage. Außerdem übernimmt der Contractor auch die Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlage. Vertraglich wurde zwischen dem Landkreis und dem Contractor ein Wärmeabnahmevertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren ausgehandelt. Gleichzeitig schloss der Contractor mit dem Cochemer Forstamt einen Holzliefervertrag, ebenfalls mit einer Laufzeit von 20 Jahren, ab. Diese lange Laufzeit bietet allen Akteuren ein Höchstmaß an Planungssicherheit, so dass langfristige Investitionen möglich sind, die auch von den örtlichen Banken unterstützt werden.

Schlagworte

Abwärme/Wärmerückgewinnung Biomasse Contracting Energieeffizienz Energieeinsparung Erneuerbare Energien Kommunen Nachhaltigkeit Landwirtschaft

Kartenausschnitt

Endertplatz 2

56812 Cochem

Kontakt

  • Nicole Jobelius-Schausten
  • 02671 61215
  • Webseite besuchen www.ukcz.de
  • Kontakt aufnehmen nj@ukcz.de

Einsparung pro Jahr

Einsparung CO₂-eq 350 t/a
Einsparung Kosten 38.000 €/a

Projektbeteiligte

Contractor: Firma Wolfs Cochem;

Cochemer Forstamt;

Transferstelle Bingen (TSB)

Kosten (€)

350.000 €

Weitere Informationen (Randspalte)

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