Anlass und Ziele
Immer mehr Haushalte verbrauchen nicht nur Strom, sie produzieren ihn auch und speisen ihn insbesondere in die ländlichen Verteilnetze ein. Der wachsende Anteil dieser dezentralen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erfordert eine intelligente Steuerung aller verbundenen Stromerzeuger, Konsumenten und Speicher um Erzeugung und Verbrauch in Einklang zu bringen. Durch die Schaffung transparenter Netzzustände unter Einbeziehung von meterologischen Wetterdaten und Einspeise- und Verbrauchsprognosen, kann das Ortsnetz mehr erneuerbare Energie aufnehmen, ohne dass das Netz konventionell ausgebaut werden muss. Dabei ist gleichbleibende Spannungsqualität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, damit die Bevölkerung im ländlichen Bereich Elektrizität so effizient wie möglich nutzen kann.
Projektbeschreibung
Demonstrationsnetz Kisselbach (Rhein-Hunsrück Kreis)
Im Betrieb wird getestet, ob der Smart Operator, ein kleiner Computer in der Ortsnetzstation, die Netze mit Hilfe von intelligenten Netzkomponenten (Regelbare Ortsnetztrafos, Netz-Kuppelstellen, Ladesäulen für E-Fahrzeuge, elektr. Netz-Batteriespeicher) so steuern kann, dass zusätzliche Mengen von regenerativ erzeugtem Strom aufgenommen werden können, ohne die Netze konventionell ausbauen zu müssen.
Daten und Fakten:
- Beobachtung des Ortsnetzes
- Optimierung mittels Batteriespeicher und Niederspannungsschaltgeräten
- mehr als 130 Haushalte
- 14 Photovoltaikanlagen mit 186 kWpeak Erzeugungsleistung
- 21 Nachtspeicherheizungen
- 1 elektrischer Warmwasserspeicher
- 6 Wärmepumpen
- Umrüstung von 176 Zählern auf Smart Meter-Technologie
- 2 fernsteuerbare Ladesäulen für E-Fahrzeuge
- Datenübertragung mittels vorhandener innogy-Glasfaserleitungen
Der Betrieb und das Monitoring des Gesamtsystems laufen im realen Netzbetrieb.
Die Inbetriebnahme des Demonetzes fand am 27.09.2014 im Rahmen der Aktionswoche Rheinland-Pfalz: "Ein Land voller Energie", statt.