Anlass und Ziele
Ziel ist die Realisierung eines hochwertigen, nachhaltigen und für alle Mieter bezahlbaren Siedlungsprojekts mit rund 800 Wohnungen für 2.000 Menschen. Positive Auswirkungen auf das Stadtklima sollen durch die Balance zwischen Bebauung, Spielplätzen sowie Grün- und Freiflächen entstehen.
Wichtigste Ziele im Überblick:
- Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Kulturen und Generationen mit mittlerem und geringerem Einkommen sollen Tür an Tür leben und sich begegnen
- Vielfältige soziale Infrastruktur
- Aufgelockerte Bauweise mit großzügigen Freiflächen
- Ausgeglichener Mix aus Stadthäusern, Reihenhäusern, Wohnhöfen und 1- bis 6-Zimmerwohnungen
Energetisch optimierter Städtebau unter Verwendung von nachhaltigen Materialien - Möglichst geringer oder gar kein CO2-Ausstoß
- Positive Auswirkungen auf das Stadtklima durch hohen Grünflächenanteil
- „Smart city” mit modernster Infrastruktur
- Förderung von alternativen Mobilitätsformen
Projektbeschreibung
Der Baubeginn für rund 400 Wohnungen im ersten Bauabschnitt ist für Anfang 2025 vorgesehen. Die weiteren Bauabschnitte sollen zügig in Angriff genommen werden. Die ersten Gebäude sollen noch in 2027 bezugsfertig sein. In 2030 könnte die Siedlung fertiggestellt sein.
Bauweise
Die Gebäude werden aus nachhaltigen Materialien errichtet. Dabei wird auf sehr guten Wärmeschutz und kontrollierte Lüftung geachtet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der passiven Kühlung, indem die Hitze nicht ins Gebäude kommt – eine gute Dämmung spielt hier eine entscheidende Rolle.
Energetische Optimierung
Geplant ist eine Eigenstromerzeugung. Die TWL (Technische Werke Ludwigshafen AG) wird Photovoltaik-Anlagen errichten und über 30 Jahre betreiben. Auf jedem Gebäude müssen Photovoltaik-Anlagen installiert werden, so dass nach Abschluss der Bauarbeiten 22.000 Quadratmeter Photovoltaik-Fläche zur Verfügung stehen. Ein sogenanntes Mieterstrommodell ist angestrebt. Die Wärme- und Warmwasserversorgung des Quartiers erfolgt aus dem Rücklauf der Fernwärme.
Für das Begegnungshaus der Siedlung ist mit Wasserstoff ein besonders innovatives Energieversorgungskonzept vorgesehen. Die H2-Anlage mit Photovoltaik, Batteriespeicher und Elektrolyseur wird derzeit schon im Heinrich-Pesch-Haus erprobt.
Grünkonzept und Nachhaltigkeit
Grünflächen in urbanen Räumen fördern die Lebensqualität und erzeugen eine positive Wirkung auf das Stadtklima. Für die Heinrich-Pesch-Siedlung wurde ein Grünkonzept entwickelt, mit dem eine Balance zwischen Bebauung, Spielplätzen sowie Grün- und Freiflächen erreicht werden und auch aktiver Klimaschutz betrieben werden soll. Bewässerungsbrunnen werden eingerichtet.
Die Eingriffe in die Natur sollen so gering wie möglich ausfallen. Daher wurden Ausgleichsflächen für Tiere und Pflanzen erworben. Diese werden nach und nach bepflanzt. Eine Fläche in unmittelbarer Nähe zur Siedlung wurde als Habitat für Tiere ausgewiesen. Die Grünflächen in der Siedlung werden bewusst Bereiche für Kinder der Heinrich-Pesch-Siedlung und der Kita vorsehen, damit die Kinder spielerisch und bildungsorientiert Freude an Themen über unsere Natur entwickeln können.
Soziale Infrastruktur
Sobald die ersten Menschen in die Siedlung ziehen, wird zeitgleich eine Kindertagesstätte eröffnet. In unmittelbarer Nähe zur Siedlung plant die Stadt Ludwigshafen zudem eine neue Schule.
Nachbarschaftshilfe sowie solidarische Unterstützungs- und Engagementformen werden gefördert und von professionellen Unterstützungsangeboten flankiert. Hierzu gehört ein Quartiersmanagement von Anfang an, Gemeinschafts- und Grünflächen sowie ein Begegnungshaus.
Bürgerpartizipation hat eine große Bedeutung: Baubegleitend gibt es laufende Veranstaltungen wie den Entdecker-Samstag, die Rheinpfalz-Sommertour sowie Vorträge und Diskussionen zu Themen rund um die Siedlung. Nach der Fertigstellung wird es Angebote für alle Altersstufen geben.
Smart City
Bei der energieeffizienten Planung und Nutzung des Quartiers spielen auch digitale Techniken eine Rolle. So wird die LoRaWan-Technik mit Sensoren an vielen Stellen zum Einsatz kommen. Sie melden den Belegungsstand von Parkhäusern und die Bodenfeuchte von Bäumen, sie unterstützen beim Heizen und Lüften und können Lärmemissionen und Bewegungen überwachen. Außerdem wird es eine Grundwassermessstelle geben.
Mobilität
Für die Heinrich-Pesch-Siedlung wurde ein eigenes Verkehrskonzept entwickelt. Die Autos finden überwiegend in zwei Parkhäusern Platz, um den Individualverkehr zu minimieren. Die Zufahrt ist nur für Be- und Entladen möglich. Ausnahmen gibt es für mobilitätseingeschränkte Personen. Auch E-Mobilität für Pkw und Rad, Car-Sharing und Lastenräder sind fester Bestandteil des Mobilitätskonzepts. Die Straßenbahn soll eine zweite Haltestelle bekommen, um eine gute Verkehrsanbindung zu sichern.