Anlass und Ziele
Ziel des Dorfauto-Projektes ist es, den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit bieten, elektrisches Fahren im Alltag zu erproben. Da die Elektrofahrzeuge kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wirkt die Nutzung ausgesprochen reizvoll. Hierbei soll sich besonders die Elektromobilität und Carsharing im ländlichen Raum in den Köpfen der Menschen verankern.
Projektbeschreibung
Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist die Referenz-Region für die Energiewende in Deutschland (2018 ausgezeichnet als „Energie-Kommune des Jahrzehnts“), zugleich aber auch eine klassische Pendler-Region. In den meisten Haushalten besitzt jeder Erwachsene ein eigenes Auto; auf ca. 103.000 Einwohner kommen rund 70.000 zugelassene Kraftfahrzeuge. Im Mobilitätssektor ist es deshalb bislang nicht gelungen, den Ausstoß an Treibhausgasen signifikant zu verringern.
Das Angebot:
Sieben Elektroautos least der Rhein-Hunsrück-Kreis für drei Jahre und stellt sie den (Stand 2019) sechs Verbandsgemeinden im Kreis und der Stadt Boppard für zwei Jahre kostenfrei zur Verfügung; im dritten Jahr übernehmen die Kommunen die Jahreskosten von circa 8.000 Euro.
Die Fahrzeuge vom Typ Renault Kangoo maxi Z.E. stehen jeweils für ein Jahr in einem Dorf bzw. einem Bopparder Ortsteil, sodass insgesamt 24 Standorte (ein achtes Fahrzeug stellt die VG Simmern) während der Projektlaufzeit von drei Jahren bedient werden können. Zudem finden wiederholte „Kümmerer“-Treffen statt, in denen ein Ansprechpartner die Bewohner in das Auto einweist und Fragen klärt.
Bisheriger Projektverlauf:
Das Dorfauto- Projekt erhält von vielen Seiten eine positive Rückmeldung. Sei es durch die ca. 350 angemeldeten Nutzer, die im Jahr 2020 50 Kilometer/Buchung zurückgelegt haben oder auch durch Bürgerinnen und Bürger, die selbst privates Carsharing in Erwägung ziehen. Zusätzlich gibt es mehrere Anfragen von anderen Gemeinden, die erwägen das Projekt auf eigene Kosten bei sich zu implementieren. Es gibt auch in mehreren Teilnehmer-Dörfern die Überlegung, künftig in eigener Verantwortung ein „Dorfauto“ zu unterhalten.
Dies zeigt, dass ein E-Dorfauto im ländlichen Raum eine intelligente Ergänzung des ÖPNV bilden kann.