Anlass und Ziele
Im Jahr 2022 beschlossen die Kommunen Nierstein, Oppenheim, Dienheim und Guntersblum, die Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Technologie umzustellen und hierfür Fördermittel zu beantragen.
Ziel dieser Maßnahme war es, die Kosten sowie den Energieverbrauch zu senken und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch die Umrüstung sollten die Stromkosten reduziert und gleichzeitig der CO₂-Ausstoß, der bei der Energieerzeugung entsteht, verringert werden. Der bestehende Leuchtenmix sollte durch moderne LED-Leuchten ersetzt werden, die anhand einer Bewertungsmatrix vom Gemeinderat ausgewählt wurden. Dabei fiel die Wahl auf Leuchten mit einer Farbtemperatur von 3000 K und geringer Lichtstreuung, um eine umweltfreundliche und effiziente Beleuchtung zu gewährleisten. Zusätzliches wurde entschieden, die Beleuchtungsstärke in den Nachtstunden um etwa 50 % zu reduzieren, um den Energieverbrauch weiter zu minimieren.
Das Projekt wurde durch die Klimaschutzinitiativen des Bundes (Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH - ZUG) sowie des Landes Rheinland-Pfalz (Zukunftsfähige Energieinfrastruktur - ZEIS) gefördert.
Projektbeschreibung
Im Rahmen ihrer Klimaschutz- und Energiesparziele beschlossen die Gemeinden Nierstein, Oppenheim, Dienheim und Guntersblum in den Gemeinderatssitzungen die Vergabe der Planungsleistungen zur LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung. In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurde das Planungsbüro StepConsult mit der Umsetzung beauftragt.
Im Dezember 2022 stellten die Kommunen Förderanträge für die Sanierung der Straßenbeleuchtung beim Bund (ZUG) und beim Land Rheinland-Pfalz (ZEIS). Mit dem Zuwendungsbescheid genehmigte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) die Förderung aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative. Auch das Land Rheinland-Pfalz gewährte mit seinem Zuwendungsbescheid finanzielle Unterstützung für das Vorhaben.
Das Ausschreibungsverfahren begann im Januar 2024, und im März 2024 wurde der Auftrag an den ausgewählten Anbieter vergeben. Die Umsetzung erfolgte zwischen Mai und August 2024, und mit der finalen Abnahme Ende August 2024 konnte die Umrüstung erfolgreich abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 437.970 €.
Durch die Umstellung auf moderne LED-Technologie konnten die gesetzten Ziele zur Kosten- und Energieeinsparung erreicht werden. Dank der neuen Beleuchtung werden jährlich rund 328.440 € an Energiekosten sowie 193.475 kWh an Endenergie eingespart. Dies führt zu einer jährlichen Reduzierung von 83 Tonnen CO₂-Äquivalenten, wodurch das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Zusätzlich verbessert die moderne LED-Beleuchtung mit einer Farbtemperatur von 3000 K und reduzierter Lichtstreuung die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit. Bei der Wahl der Lichttemperatur wurde bewusst darauf geachtet, dass diese insektenfreundlich ist und somit zur Reduzierung der Lichtverschmutzung beiträgt. Daneben wird in den Nachtstunden die Beleuchtungsstärke um etwa 50 % gesenkt, was ebenfalls zum Schutz der Nachtaktiven Tierwelt beiträgt und wodurch der Energieverbrauch weiter minimiert wird.
Mit diesem Projekt haben die Gemeinden einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Infrastruktur gemacht.
Empfehlungen
Die Ortsgemeinden Dienheim und Guntersblum haben die Wartezeit zwischen Förderantragsstellung und Bewilligung genutzt, um das Konzept der Umrüstung auf Einsparpotenziale zu überprüfen. Als Ergebnis wurden diverse Straßenleuchten mittels Umrüstsätzen auf LED umgebaut, ohne die mögliche Förderung in Anspruch zu nehmen.
Diese Einsparmaßnahmen, zusammen mit dem guten Ausschreibungsergebnis, führten zu einer Kostenreduktion von ca. 87.202,88 € zwischen der Kostenberechnung bei der Förderantragsstellung und der tatsächlichen Abrechnung.