Anlass und Ziele
Die Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) und die Ortsgemeinde Lindenberg (Pfalz) führten eine umfangreiche energetische Sanierung des in die Jahre gekommenen Grundschulgebäudes durch. Im Zuge dieser Maßnahme wurden entsprechende Überlegungen angestellt, die vorhandene Wärmeerzeugung zu modernisieren, um den CO2-Ausstoß zu senken, und eventuell weitere Liegenschaften mit einzubeziehen.
Um ein wirtschaftliches und zukunftssicheres Wärmeversorgungskonzept zu erarbeiten, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
Projektbeschreibung
Der Schulstandort Lindenberg (Pfalz) ist zentral in der Ortsmitte gelegen und in der näheren Umgebung befinden sich mehrere Objekte, die im Eigentum der Orts- bzw. Verbandsgemeinde sind. Des Weiteren gibt es einen katholischen Kindergarten im Umfeld und eine angrenzende Straße, die sich zum Zeitpunkt der Machbarkeitsstudie im Vollausbau befand.
Mithilfe der Machbarkeitsstudie sollen verschiedene Varianten der Nahwärmeversorgung und Trassenführung geprüft werden, um den Grundschulstandort Lindenberg mit angrenzender Turnhalle und ggf. die Feuerwehr mit Fahrzeughalle, den Kindergarten, das Pfarrhaus, die Kirche sowie private Liegenschaften wirtschaftlich, klimafreundlich, preisstabil und zukunftssicher mit Wärme zu versorgen.
Die Machbarkeitsstudie wurde in mehreren Schritten erarbeitet:
- Analyse der Ausgangssituation
- Festlegung der infrage kommenden Liegenschaften für das Nahwärmenetz
- Ermittlung der zu erwartenden Energiebedarfe
- Mögliche Varianten der Wärmeerzeugung und der Trassenführung im Vergleich
- Energiekonzept Erstellung eines Dienstleistungsanbieter
- Zusammen und Gegenüberstellung der Untersuchungsergebnisse in Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, Investitionskosten, Betriebskosten, CO2-Einsparpotenzialen
- Handlungsempfehlung für die Maßnahmen zu zukünftigen Wärmeversorgung.
Trassenvergleich:
Insgesamt wurden drei Trassen verglichen.
- Trasse 1 Spelzenackerstraße
- Trasse 2 ortseigene Objekte ohne Rathaus
- Trasse 3 ortseigene Objekte mit kirchlichen Objekten
Trasse 1 wurde aufgrund von Zeitlichen Vorgabe und Unklarheit bezüglich Betreiber und Anschlusskosten nicht weiter verfolgt.
Für Trasse 2 wird ein geringer Aufwand vorhergesagt, sie soll die Schule mit Turnhalle, die Feuerwehr, einen Bauhof und zwei Wohnhäuser umfassen. Dabei wird eine Leistung von 105 kW benötigt.
Trasse 3 soll zusätzlich zu den von Trasse 2 beinhalteten Liegenschaften noch das Pfarrhaus, die Kirche den Kindergarten und weitere private Liegenschaften versorgen. Damit liegt hier das größte Anschlusspotential vor, setzt jedoch auch einen Betreiber voraus und benötigt im Vergleich zu Trasse 2 mit 200 kW eine fast doppelt so große Leistung.
Variantenvergleich:
Neben der Basisvariante a - den Schulstandort mit Gas zu Heizen - wurden für das mögliche Nahwärmenetz anschließend unterschiedliche Energieträger gegenübergestell.
- Variante b: Ein Nahwärmeverbund mit einem kleinen Blockheizkraftwerk (BHKW)
- Variante c: Ein Nahwärmeverbund mit Brennstoffzelle
- Variante d: Ein Nahwärmeverbund mit kombination aus Brennstoffzelle, Wärmepumpe und Photovoltaik. Hierbei ist eine Nachheizung notwendig um den Anschlussnehmern mindestens 70 °C als Vorlauf bereitzustellen.
- Variante e: Ein Nahwärmeverbund mit Pellet-Kessel. Dabei wäre die Gas-Anlage nur im Störfall in Betrieb. Diese Variante setzt allerdings ein erhöhen Personaleinsatz voraus.
Ergebnis der Machbarkeitsstudie:
Eine „Machbarkeit“ ist für beide Trassen möglich, eine Wirtschaftlichkeit kann je nach Variante ebenfalls nachgewiesen werden. Die endgültige Umsetzung einer der aufgezeigten Varianten scheitert jedoch an den fehlenden Mitteln sowie an den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten.