Anlass und Ziele
Die Stadt Koblenz möchte ein weithin sichtbares Zeichen für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzen, dabei wird das Ziel verfolgt den Stadtteil Asterstein weitgehend stromautark zu gestalten. Mit dem neuen Bildungs- und Sportzentrum soll dieses Ziel ein Stück näher rücken. Hierbei stand bei der Planung und Umsetzung der beiden Neubauten, aus energetischer Sicht, von Anfang an ein ganzheitlicher Ansatz im Fokus.
Projektbeschreibung
Zur Umsetzung des Zieles least die Stadt Koblenz, mit einer Laufzeit von 18 Jahren, die Photovoltaik-Anlagen von der Energieversorgung Mittelrhein (evm). Die monatliche Leasingrate beträgt 2.380€ netto, dafür kümmert sich der Leasinggeber um Lieferung, Montage und Instandhaltung der Anlage.
Insgesamt liefern die 1.032 Solarmodule, verteilt auf dem Dach der Sporthalle und der KiTa, mit rund 320 kWp genug Strom um den Eigenbedarf des Bildungs- und Sportzentrums überwiegend abzudecken. Neben der Versorgung der Gebäude solle der erzeugte Solarstrom künftig auch dazu genutzt werden, zwei E-Mobil-Ladesäulen und zwei E-Bike-Ladeboxen mit Grünstrom zu betreiben. Der überschüssige Strom wird im Sinne des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist und dabei einer Direktvermarktung zugeführt. Die Flachdächer wurden begrünt und jeweils vollflächig mit Solarmodulen bestückt. Eine Kombination, die sich auszahlt: Vor allem im Sommer, wenn die Sonne die Dachflächen aufheizt, bieten die Pflanzen eine gewisse Kühlung für die Solarmodule und erhöhen damit deren Effizienz.
Um den Eigenstromverbrauch noch weiter zu optimieren, wird ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von zunächst 67 kWh integriert. Es speichert den erzeugten Strom, der nicht sofort benötigt wird, kurzzeitig zwischen. Pro Jahr können so rund 178 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermieden werden.
Daneben wurde das vorhandene, erdgasbetriebene Blockheizkraftwerkes ebenfalls in das Stromversorgungssystem eingebunden, um auch bei schlechtem Wetter Strom erzeugen zu können.
Damit ein geschlossener Stromkreislauf entsteht, wurden Bestandsgebäude und Neubauten durch Neugestaltung der gesamten Elektroverteilung, unter anderem mit einer neuen Kabeltrasse und zusätzlichen Transformatoren und nur einem Anschlusspunkt ins öffentliche Stromnetz, elektrotechnisch zusammengeschaltet. So wurde die Grundlage geschaffen eine umfangreiche Eigenversorgung aufzubauen und zugleich ein intelligentes Lastmanagement mit Lastspitzenregelung installieren zu können.
Mit den drei Bausteinen Photovoltaik-Anlage, Batteriespeichersystem und Blockheizkraftwerk soll mittelfristig ein Strom-Autarkiegrad von mindestens 70 Prozent erreicht werden, so dass im Jahresverlauf nur höchstens 30 Prozent des benötigten Stroms aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss.