Anlass und Ziele
Die bereits in 1966 in Dienst gestellte Fähre Sankta Maria I wurde immer reparaturanfälliger und die Instandsetzungen kostenintensiver. Die Gemeinde beschäftigt sich schon seit über zehn Jahren mit der Ersatzbeschaffung, die bis dahin an einer Finanzierung gescheitert war. Durch Überschüsse im Wirtschaftsbetrieb konnten ab 2004 Rücklagen gebildet werden. Eine Förderzusage aus dem INTERREG Programm erleichterte die Ratsbeschlüsse der beiden Gemeinden für eine Neubeschaffung der Elektrofähre.
Projektbeschreibung
Seit 10.12. 2017 ist die Sankta Maria II zwischen den beiden Moselgemeinden Oberbillig (D) und Wasserbillig (L) im Einsatz. Die moderne und weltweit erste Elektro-Transportfähre auf einem Binnengewässer wird von vier Sail-Drive Elektromotoren mit jeweils 20 kW angetrieben.
Die Fährstellen befinden sich in den Ortslagen beider Gemeinden, d.h. in unmittelbarer Nähe der Fähranleger befinden sich Wohnhäuser. Die Emissionen aus dem Betrieb der alten Dieselfähre belasteten insbesondere die dort lebenden Menschen. Es kam hinzu, dass der Fährbetrieb in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hatte und damit die Belastung an Lärm und Motorabgasen ebenfalls angestiegen. Mit der neuen Elektro-Fähre sollten diese Belastungen weitestgehend reduziert werden.
Der Strom für die Elektromotoren kommt aus Lithium-Polymer-Batterien mit einer Kapazität von 252 kWh, die über einen 63 A Landstromanschluss in Oberbillig täglich aufgeladen werden. Zusätzlich sind auf dem Fährschiff 15 Solarmodule je 360 Wp (Gesamtleistung 5.400 Wp) angebracht, der Solarstrom wird in die Batterien zur 24 V Bordnetzversorgung eingespeist. Die Sankta Maria II ist 28 m lang, 8,9 m breit und für 25 t Nutzlast bzw. 45 Personen zugelassen. Es können sechs PKW gleichzeitig transportiert werden.
Die Dieselmotoren der alten Fähre verbrauchten jährlich 14.000 l Diesel. Die Energiekosten für den Strombezug der neuen Fähre können erst im Nachgang ermittelt werden (Solarstrom für die Batterien fällt in unterschiedlicher Menge an).