Anlass und Ziele
Bau der „Kita St. Peter“ in Wittlich-Wengerohr durch die Stiftung Stadt Wittlich im Rahmen einer Vermögensumschichtung – dringender Bedarf der Stadt Wittlich an zusätzlichen Kita-Plätzen, insbesondere für U3-Kinder.
Nicht nur Renditeobjekt, sondern auch positiver Nebeneffekt: Erfüllung der gemeinnützigen Satzungszwecke „Soziales“ und „Umwelt“.
Projektbeschreibung
Die integrative Kindertagesstätte wurde am Standort Wengerohr mit vier Regelgruppen in einem Hauptgebäude und zwei integrativen Gruppen in einem ausgelagerten Nebengebäude geführt. Zusätzlich wurde weiterer Raum benötigt, um dem Bedarf an zusätzlichen Plätzen entsprechen zu können, der sowohl im Bestandsgebäude als auch im Nebengebäude nicht realisiert werden konnte.
Das Gebäude wurde auf einem ehem. Sportplatz gebaut, dabei wurde der Sportplatzoberbau als Tragschicht für den Unterbau der Bodenplatte verwendet und konnte somit wiederverwertet werden.
Die Wände und Decken bestehen aus Fichte/Tanne-Massivholzelementen, dadurch werden dauerhaft ca. 474 t CO2 gespeichert. Das Holz der Innenwände wurde zum größten Teil sichtbar gelassen. Die Außenwände sind mit einer 16 cm dicken Dämmung aus Holzweichfaser bekleidet, die Dämmung auf der Bodenplatte erfolgte mit mineralischer Dämmung. An den Gebäuderücksprüngen wurde zusätzlich eine Rhombusschalung aus Lärchenholz angebracht. Ebenfalls aus Lärche wurden die Holz-Alu-Fenster mit 3-fach Verglasung angefertigt. Das Flachdach erhielt eine extensive Dachbegrünung zur Verbesserung des Mikroklimas. Alle Bodenbeläge bestehen aus Kautschuk mit dem Gütesiegel „Der Blauer Engel“.
Die Fußbodenheizung wird durch eine Sole-Wasserwärmepumpe betrieben (acht Erdbohrungen, < 100 Meter), die auch zur Nacherwärmung der Zuluft der Lüftungsgeräte eingesetzt wird. Eine Photovoltaik-Anlage mit ca. 9,80 kWp auf dem Dach deckt den Eigenverbrauch an Strom ab. Das Raumklima wird über eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Rotationswärmetauscher) gesteuert, in der Küche wurde eine separate Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Kreuzstromwärmetauscher) installiert. Die Beleuchtungselemente wurden im gesamten Gebäude mit stromsparenden LEDs ausgeführt. Über die passive Nutzung der Sondenbohrungen wird eine kostengünstige und effiziente Kühlung der Kita im Sommer über die Flächenheizung und sommerliche Nachtauskühlung über die Lüftungsanlage erreicht.
Empfehlungen
Passive Kühlung über Sondenbohrungen
3D Planung des Gebäudemodells. Mittels IFC Schnittstelle (BIM) konnte ein reibungsloser Datenaustausch zwischen Architekt, Statiker und Zimmerei erfolgen. Fertigungszeit der Wand- und Deckenelemente inkl. Planung 3 Monate.
Auszeichnungen und Zertifizierungen
Die Kita wurde im Rahmen von "H.ausgezeichnet: Die Auszeichnung für energiesparendes Bauen und Sanieren" durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz im Jahr 2018 ausgezeichnet.