Anlass und Ziele
Da das Moselbad ganzjährig einen sehr hohen Energiebedarf hat, sind die Kosten für die Energieversorgung sehr hoch. Daher suchte die Stadt nach einer ökonomischen und ökologischen Alternative für die veraltete Ölheizung.
Ziel war die Verbesserung der Energieeffizienz, die Reduktion des CO2-Ausstoßes, eine hohe Betriebssicherheit sowie der Verbleib eines Großteils der Wertschöpfung in der Region.
Projektbeschreibung
Die Wärmeversorgung des Moselbads wurde als Contracting ausgeschrieben. In der Ausschreibung wurde gefordert, dass 70% der benötigten Jahreswärmemenge durch Hackschnitzel zur Verfügung gestellt werden müssen. Gewonnen hat die Ausschreibung eine Bietergemeinschaft von Heizungsbauern.
Somit konnten eine Holzhackschnitzelheizung mit 720 kWth sowie eine Ölheizung von 860 kWth für den Spitzenlastenbetrieb installiert werden.
Das Holz stammt aus dem Cochemer Forst, wird am Kremerhof zu Hackschnitzeln aufbereitet und wöchentlich zur Heizungsanlage am Moselbad geliefert. Der Jahresverbrauch liegt bei rund 3.300 m³. Rund 80%-90% der Hackschnitzel stammen aus dem Cochemer Forst, der Rest wird von einem regional ansässigen Sägewerk zugekauft. Gemessen an der Wärmelieferung werden lediglich 5-6% der Wärme durch den Spitzenlastkessel bereitgestellt, mehr als 90% der Energie stammt aus heimischem Holz.
Vor der Erneuerung der Heizungsanlage betrug der Wärmebedarf des Moselbads rund 2.700 MWh/a. Durch die neue Hackschnitzelheizung und die Lüftungsanlage konnte der Wärmebedarf im ersten Jahr auf rund 2.095 MWh/ a gesenkt werden. Der CO2-Ausstoß verringerte sich aufgrund der gesteigerten Energieeffizienz und dem Einsatz des nachwachsenden Energieträgers Holz um 650 t pro Jahr. Auch ökonomisch profitiert die Stadt von der neuen Heizungsanlage – zum einen durch die Ersparnis der Investitionskosten (zahlt der Contractor) und zum anderen durch den relativ geringen Wärmepreis, den sie zahlt. Außerdem verbleibt ein Großteil der Wertschöpfung in der Region, da die Holzhackschnitzel aus dem heimischen Forst bezogen werden. Ein weiterer Vorteil für die Stadt liegt im „Rundum-sorglos-Paket" des Contractors. Die Firma Helmut Maxeiner wartet die Anlage und ist aus eigenen finanziellen Interessen um einen reibungslosen Betrieb der Anlage bemüht.
Parallel zur Heizungsanlage wurde auch die Lüftungsanlage im Moselbad erneuert, um dort weitere Einsparpotenziale nutzen zu können.