Anlass und Ziele
Anlass: Konfliktfelder Landwirtschaft - Forst- und Jagdwirtschaft - Imkerei - Umweltschutz - Öffentliche Meinung / Kommunikation
Auch wenn im Landkreis Cochem-Zell von einer sog. "Vermaisung" nicht die Rede sein kann, so wird diese doch in den Medien vordergründig und undifferenziert dargestellt. Vielfach kommt es zu Wildschäden im Maisacker, was zu Konfliktpotenzialen zwischen den Landwirten und den Jagdpächtern führt. Auch im Bereich der Imkerei ist man unglücklich mit der Verringerung natürlicher Blühflächen, was bei den Bienenvölkern für gesundheitlichen Beeinträchtigungen sorgt.
Ziele des Forschungsprojekts
- Etablierung alternativer Energiepflanzen im Landkreis
- Erfahrungen mit dem Drillsaatgut der durchwachsenden Silphie
- Erfahrungen zur Nutzung von Wildpflanzenmischungen, durchwachsende Silphie und Szarvasigras zur Nutzung in der Biogasanlage
- Akzeptanz in der Bevölkerung
- positive Auswirkung auf die Imkerei
Projektbeschreibung
Vier Landwirte aus unterschiedlichen Höhenlagen des Landkreises unterzeichneten im Mai 2014, gemeinsam mit Landrat Schnur die Projekt- und Kooperationsvereinbarung für die 5-jährige Versuchsdauer.
Die Landwirte hatten sich bereiterklärt, Feldflächen zur Verfügung zu stellen, um dort Alternativen zum Mais anzubauen und diese für eine Versuchsdauer von 5 Jahren im Hinblick auf Ertrag, Wildschäden und Bienentracht zu untersuchen.
Finanziert wird dieses Projekt von der Energieagentur des Landkreises mit Förderung des Wettbewerbes der Bioenergie-Regionen. Die fachliche Begleitung übernimmt dabei das DLR Eifel (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum). Die Trachtmessungen werden von Fachzentrum Bienen und Imkerei durchgeführt.
Drei Versuchsflächen wird es zukünftig in unterschiedlichen Lagen des Landkreises geben.
Durchwachsene Silphie
Bisher mussten die Felder immer mit vorkultivierten Jungpflänzchen bestückt werden. In Alflen konnte die Aussaat des vorbehandelten Drillsaatgutes der durchwachsenden Silphie durchgeführt werden. Eine Besonderheit, denn bisher hat es viele Landwirte davon abgehalten es mit diesem Korbblütler zu versuchen, da die zarten Pflänzchen einzeln gepflanzt werden mussten. Durch großes Engagement der Energieagentur des Landkreises war es möglich geworden, erstmalig in Rheinland-Pfalz ein vorbehandeltes Drillsaatgut des Fachhändlers zu bekommen, was sowohl die Kosten als auch den Arbeitsaufwand reduzierte.
Diese Pflanzen könnten die lange gesuchte echte Alternative zum Energiemais mit seinen vielfältigen Problemen (Bodenerosion, Wildschäden, Maiswurzelbohrer etc.) sein.