Anlass und Ziele
- Schaffung von Büroräumlichkeiten für eine wachsende Anzahl an Mitarbeitern und dabei Schonung der Ressource „Fläche“, deshalb Nutzung vorhandener Bausubstanz statt Bau „auf der grünen Wiese„.
- Aktiver und nachhaltiger Klimaschutz durch CO2-freie Produktion, Speicherung, Nutzung und Wiederverwertung erneuerbarer Energie.
- Energieeinsparung durch energieeffiziente Gebäudetechnologie.
Projektbeschreibung
Um eine Photovoltaikanlage bestmöglich platzieren zu können und um den Lichteinfall für zukünftige Arbeitsplätze im Dachgeschoss gleichmäßig zu halten, hat man das Dach umgestaltet: Alle zehn Dachfenster befinden sich nun ausschließlich auf der Nordseite, das gesamte Süd-Dach und die Dächer der umliegenden Hallen sind mit einer eigens projektierten Photovoltaikanlage ausgestattet mit einer Nennleistung von 485 kWp deckt diese den Strombedarf von über 500 Menschen.
Das Dach selbst ist komplett neu eingedeckt und neu gedämmt (über Standard der ENEV). Die Dächer der umliegenden Hallen wurden teilweise energetisch saniert. Eine Reihe aktiver Photovoltaik-Module an der Hausfassade dient zusätzlich als innovativer Sonnenschutz für die Büroräume im Erdgeschoss. Für die Photovoltaikanlagen auf den übrigen Dachflächen des Areals wurde eine eigene Trafo-Station errichtet.
Alle „Grundsteine“ für eine Solartankstelle wurden gesetzt. Seit April 2015 ist die öffentlich zugängliche CHAdeMO-Schnell-Ladestation in Betrieb. Die Fenster des Nebengebäudes sind zur besseren Isolation nun dreifach verglast. Um die Flächenversieglung um das Gebäude möglichst gering zu halten, hat man den Hof komplett mit einem sickerfähigen Pflaster belegt. Eine Luftwärme-Pumpe wandelt die Abwärme der Photovoltaik-Wechselrichter im Keller in wiedernutzbare Energie um. Regenwasser, das auf der Gebäuderückseite im Boden aufgefangen wird, speist die Toilettenspülung (90 Prozent des Wasserverbrauchs).
Aufgrund der guten Bausubstanz hat man in Absprache mit der Architektin auf eine Dämmung verzichtet. Eine neue Eingangstür aus Stahl/Glas ist energetisch günstiger und ersetzt die alte Holztür der alte Torbogen blieb jedoch erhalten. Die ursprünglichen Baumaterialien (Holzbalken, Buntsand-steinböden, Treppen, Einbauschränke, etc.) konnten erhalten bleiben. Beim Umbau hat man vielfach die ursprüngliche Raumaufteilung wiederhergestellt.
Nach einem Betriebsjahr hatte GAIA rund 15.000 kWh zum Heizen verbraucht. Der Stromverbrauch ohne Wärmepumpe lag bei 45.000 kWh. Insgesamt beträgt die erzeugte Menge Strom in etwa 65.000 kWh, der Komplettverbrauch innerhalb eines Jahres liegt bei ca. 60.000 kWh. Die Bilanz ist also positiv, obwohl das Gebäude relativ alt ist. Laut Wärmebedarfsrechnung betrugen die Heizkosten 15.000 Euro. Die Dämmung des Daches spart 5.000 Euro, der Einsatz der Luftwärme-Pumpe weitere 6.000 Euro an Kosten ein. Außerdem trägt die Wärmerückgewinnung aus dem Serverraum einen nicht messbaren Teil zur Wärmenutzung bei.
Um die E-Mobilität und somit den Klimaschutz zu fördern, ist außerdem seit April 2015 eine öffentlich zugängliche CHAdeMO-Schnell-Ladestation in Betrieb. Zur Zeit ist außerdem eine Kleinwindrad-Anlage in Planung.